Bisher ist das ouvre Thomas Klings (1957-2005) von der Germanistik eher stiefkindlich behandelt worden. Nun wird es erstmals in einem wissenschaftlichen Sammelband sondiert: Neben überblicksartigen Beiträgen zum literarhistorischen Ort der klingschen...
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Bisher ist das ouvre Thomas Klings (1957-2005) von der Germanistik eher stiefkindlich behandelt worden. Nun wird es erstmals in einem wissenschaftlichen Sammelband sondiert: Neben überblicksartigen Beiträgen zum literarhistorischen Ort der klingschen Lyrik und zum Essayisten Kling werden dabei zum einen die 'Herkünfte' dieses Autors in den Blick genommen, zum anderen geht es um seine Praxis der produktiven Rezeption: von den »Bergungsarbeiten« in Mittelalter und Früher Neuzeit bis hin zur Auseinandersetzung mit Paul Celan. Darüber hinaus werden die intermedialen Grundlagen eines Werks untersucht, das sich programmatisch im Spannungsfeld von Oralität, Skripturalität und Visualität bewegt. Ein Bericht über die Nachlass-Erschließung sowie ein Gespräch zwischen Franz Josef Czernin, Heinrich Detering und Hubert Winkels beschließen den Band, der gleichermaßen zur Formierung einer Kling-Forschung beitragen wie zur weiteren Beschäftigung mit einem der eigenständigsten und einflussreichsten Werke der Jahrtausendwende anregen will.
Deutschsprachige Gegenwartsliteratur und Medien - Band 009
Umfang:
Online Ressource (4224 KB, 463 S.)
Bemerkung(en):
Description based upon print version of record
Electronic reproduction; Available via World Wide Web
Title Page; Copyright; Table of Contents; Body; Frieder von Ammon und Peer Trilcke: Einleitung; 1.; 2. Über Thomas Kling; 2.1 »Sprachinstallation Lyon«; 2.2 Starke Autorschaft - Herkünfte, Traditionsverhalten - Hermetischer Realismus; 3. Über diesen Band; I. Überblicke; Hermann Korte: »Kopfjägermaterial Gedicht«. Thomas Klings lyrisches Werk in sechs Facetten; 1. Der Paradigmenwechsel; 2. Die Rolle der Stimme und des Auditiven; 3. Die bildkünstlerische Facette; 4. Herkunft: Anreger und »zungnhelfer«; 5. Spurensuche und memoria-art; 6. »Sprachüberlagerung«. Der Übersetzer Kling
Frieder von Ammon: Von Epenchefs und Studienabbrechern. Zur Essayistik Thomas Klings1. Vom ›Hardcore-Lyriker‹ zum modernen poeta doctus; 2. Self-fashioning: »Brief«; 3. Ethno-Poetologie: »Skulpturen aus Ozeanien«; 4. Literarische Literaturgeschichtsschreibung: »›Kamerad, wo dein linker Fuß?‹ Grabbe-Miszellaneen und Beipackzettel«; 5. Der Studienabbrecher als Akademiemitglied: »Vorstellung eines neuen Mitglieds«; 6. Performative Selbstbeschreibung: »Archivarbeit - mit Fallbeispielen. Stuttgarter Miszellaneen«; 7. Programmatisches Rezensieren: »Wenn die Recken ihre Socken selber stricken«
II. HerkünfteEnno Stahl: Die Geburt des Geschmacksverstärkers aus dem Geiste des Punk; 1. Was ist Punk?; 2. Geschmacksverstärker; 3. Kling und die Avantgarde; Daniela Strigl: Kling in Wien. Zu einem literarischen Myzel; 1. Biografisches; 2. »jetzt ist pilz-/zeit«: Ein Myzel trägt Früchte; 3. Klings Wiener Hausheilige; Konrad Bayer (1932-1964); Georg Trakl (1887-1914); Walter Serner (1889-1942); H. C. Artmann (1921-2000); Reinhard Priessnitz (1945-1985); Ernst Jandl (1925-2000); Friederike Mayröcker (*1924); Abraham a Sancta Clara (1644-1709); Paul Celan (1920-1970)
Christine Lavant (1915-1973)Ingeborg Bachmann (1926-1973); 4. Lokalaugenschein: »wien. arcimboldieisches zeitalter «; 1; 2; 3; 4; 4.1; 4.2; 4.3; 4.4; 4.5 »(›bellevue‹)«; 5 »(›waldviertel. ottenstein‹)«; 6 »(›penzinger schreittanz‹)«; 5. Sprachspur, Pilzfaden; 6. »Wien im welt-//krieg«; Norbert Hummelt: Bucheckern. Regionale Bezüge in der Dichtung Thomas Klings; 1. Rheinschiene; 2. Sondagen; 3. Raketenstation; III. Bergungsarbeiten; Michael Waltenberger: »paddelnde mediävistik«. Über Thomas Klings Umgang mit mittelalterlichen Texten; 0.; 1.; 2.1; 2.2; 2.3; 3.
Stefanie Stockhorst: »Geiles 17. Jahrhundert«. Zur Barock-Rezeption Thomas Klings1. Epochenstudien mit programmatischer Tragweite; 2. Ars oratoria; 3. Ars combinatoria; 4. Ars emblematica; 5. Praktiken der produktiven Rezeption; Markus May: Von der »Flaschenpost« zum »Botenstoff«. Anmerkungen zu Thomas Klings Celan-Rezeption; Aniela Knoblich: »The old men's voices«. Stimmen in Thomas Klings später Lyrik; 1.; 2.; 3.; 4.; IV. Medialitäten; Reinhart Meyer-Kalkus: »Ohrenbelichtung für alle«. Thomas Kling über den Dichter als ›Live-Act‹; 1. Dichterlesung; 2. Klings Performances