Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges schreibt Thomas Mann eine humoristische Novelle, um "bei düsterer Weltlage das heiterste zu erfinden". Nach der Beschäftigung mit dem Werk des Indologen und Jungianers Heinrich Zimmer begann er mit der Nacherzählung...
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Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges schreibt Thomas Mann eine humoristische Novelle, um "bei düsterer Weltlage das heiterste zu erfinden". Nach der Beschäftigung mit dem Werk des Indologen und Jungianers Heinrich Zimmer begann er mit der Nacherzählung einer Anekdote von der schönhüftigen Sita und ihren beiden Gatten, in der er lächelnd die Verwirrung der Gefühle und die Verknotungen des Schicksals in der Ehe beschreibt. Sita heiratet den klugen Shridaman, den ihr Freund Nanda mit dem herrlichen Körper für sie gefreit hat. Da entfährt ihr aus Sehnsucht nach Nanda beim Beischlaf mit dem Gatten sein Name, worauf dieser im Tempel sich selbst enthauptet. Nachdem Nanda den geköpften Shridaman findet, greift auch er zum Schwert. Sita setzt den beiden nach Weisung der Götting "die Köpfe zurecht" - aber leider falschherum. Das Chaos ist perfekt und nur ein gemeinsamer Freitod erlöst die drei von der Wirniss. Ein interessanten Stück, das bis heute fesselt. Neben der wunderbaren Lesung durch Christian Brückner, stammt eine frühere MC-Fassung von Gert Westphal (vgl. MI 10/91). Gisela Laufer
