Die Biografie zeigt, wie vielseitig und für seine Zeit ungewöhnlich Chamisso war. 1781 in der Champagne geboren, vertrieben durch die Revolution, ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1838 starb. Als Autor berühmt und populär geworden durch Gedichte und Balladen, vor allem durch seinen "Peter Schlemihl" (1813/14). Er war ein Grenzgänger zwischen den Kulturen, war Sprach- und Naturforscher, war Weltreisender als Teilnehmer der "Reise um die Welt" auf der Brigg "Rurik" 1815/1818. Den reichen Ertrag seiner botanischen, zoologischen, geografischen Beobachtungen veröffentlichte er in Fachzeitschriften. Die Rurik-Expedition nimmt in dieser Darstellung breiten Raum ein. Auch einzelne Gedichte werden abgedruckt, eher als biografische Belege, weniger literaturwissenschaftlich interpretiert. Vor dem Hintergrund einer bewegten Zeit (Revolution, Napoleon, Paris 1830, Berliner Salons) begegnen dem Leser eine Vielzahl berühmter Persönlichkeiten: u.a. Madame de Stael, Heine, Börne, Andersen, Hoffmann, Varnhagen. Mich hat das gut lesbare Buch gefesselt, aber: Chamisso ist heute eher unbekannt. (3)
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