Klappentext: Wird eine Geschichte in der ersten Person Singular erzählt, werden ferner Dinge erwähnt, die dem Autor selbst tatsächlich zugestoßen sind, dann mag es verführerisch sein, den Autor gleichzusetzen mit dem Ich-Erzähler. Das geschah Javier...
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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Signatur:
A 2003/7018
Fernleihe:
uneingeschränkte Fernleihe, Kopie und Ausleihe
Klappentext: Wird eine Geschichte in der ersten Person Singular erzählt, werden ferner Dinge erwähnt, die dem Autor selbst tatsächlich zugestoßen sind, dann mag es verführerisch sein, den Autor gleichzusetzen mit dem Ich-Erzähler. Das geschah Javier Marías mit einem Roman. Er erhielt Anrufe von Freunden und völlig Fremden, die sich in gewissen Figuren wiedererkannt hatten; und er hörte von anderen, die sichtlich verschnupft waren, weil sie nicht vorkamen. Die Wahrheit war: alle Romanfiguren waren erfunden, die einzig nicht-erfundene Figur war ein wenig bekannter Schriftsteller, der lange tot war. Ein Beweis für die Macht der Fiktion, Wirklichkeit zu schaffen ohne ein reales Vorbild; und Vergessenem durch Erzählen Dauer zu verleihen. Um diese Gedanken kreist dieser neue Roman von Javier Marías. Plaudernd, ironisch, klug, immer unterhaltsam verfolgt Marías wie ein Detektiv die abenteuerlichen Lebensläufe des Dichters Gawsworth, dessen Mentors Wilfried Ewart oder des Abenteurers Hugh Oloff de Wet, deren Wege sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder gekreuzt haben. Lücken in ihren Biographien füllt er gekonnt mit Erfundenem. Die Übergänge zwischen der Rekonstruktion eines Ereignisses und der erzählerischen Imagination sind fließend und legen nahe, dass es sich bei "Schwarzer Rücken der Zeit" selbst möglicherweise um eine subtile Fälschung handeln könnte.