From antiquity until the twentieth century, rhetorical training was exclusively concerned with forming male speakers as well as producing an explicitly masculine speaking style and method. This study focuses on such body and gender-specific training...
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From antiquity until the twentieth century, rhetorical training was exclusively concerned with forming male speakers as well as producing an explicitly masculine speaking style and method. This study focuses on such body and gender-specific training by analyzing the actio doctrine. The book also demonstrates how the 'transformation' of rhetoric in the eighteenth century was accompanied for the first time by a discursive shift: gesture, imitation, voice, and dress guidelines were adapted for use with both genders in general education and to teach the art of conversation. Lily Tonger-Erk, Eberhard Karls Universität Tübingen.
Electronic reproduction; Available via World Wide Web
I Prolog: Körperbildungsmacht Rhetorik; II Körper-Rede, Macht, Geschlecht: Rhetorik mit Pierre Bourdieu und Judith Butler; III Aufführung von Männlichkeit: Actio und Geschlechterdifferenz in der alten Rhetorik; 1 Einleitung; 1.1 Stellenwert der actio in der alten Rhetorik; 1.2 Fragestellung und Vorgehen; 2 Antike Konzeptionen der actio und ihr gendering; 2.1 Stimme; 2.2 Gestik und Mimik; 2.3 Kleidung; 2.4 Leitdifferenz angemessen/unschicklich: Decorum; 3 Das rhetorische Subjekt; 3.1 Ars und natura; 3.2 Der vir bonus; 3.3 Rednerbildung, Mannwerdung: Die Ausbildung zum Redner
3.4 Lebenslang: Rhetorik für jedes Alter3.5 Nachahmungen: Imitatio; 3.6 Stimmübungen: Declamatio; 3.7 Leibesübungen: Palaestra; 4 Die rhetorische Situation; 4.1 Schauplätze - Kampfplätze; 4.2 Reden vor Massen: Publikum; 4.3 Sich als etwas zeigen: Ethos und actio; 4.4 Die Kunst verbergen: Redner und Schauspieler; 5 Synthese; Exkurs: Damen und Herren im Gespräch: Actio in der Gesprächsrhetorik des 16. und 17. Jahrhunderts; 1 Ein weiblicher vir bonus? Castigliones Hofdame; 2 Bildungsmittel weiblicher Rhetorik: Harsdörffers Frauenzimmer Gesprächspiele
IV Ansehen von Weiblichkeit: Actio und Geschlechterdifferenz im 18. Jahrhundert1 Einleitung; 1.1 Fragestellung und Vorgehen; 1.2 Die actio in der Rhetorik des 18. Jahrhunderts; 1.3 Polarisierung der Geschlechtscharaktere; 1.4 ›Öffentliche‹ und ›private‹ Rede; 2 Das Frauenzimmer als Rednerin: Positionen der Frühaufklärung; 2.1 »Nacheiferung«: Aufruf zur imitatio historischer Rednerinnen in Frauenzimmer-Lexika; 2.2 »Redner im Reifrocke«: Eine Scherzrede über die Vorzüge weiblicher Rhetorik (Blaufus); 3 Geschlechtsneutrale Aktion? Actio in Rhetoriken
4.5 Gesprächigkeit: Einspruch einer Gouvernante5 Anstand im Leibe: Actio in der Anstandsliteratur; 5.1 Von der Rhetorik zur Sittenlehre: Actio als körperlicher Anstand; 5.2 Konzeptionen der ›Wohlanständigkeit‹ (Zedler, Sulzer, Garve); 5.3 Über den Umgang mit Menschen und Frauenzimmern (Knigge); 5.4 Knigges Nachfolger/innen: Körperlicher Anstand für Männer und Frauen von Welt (Siede, Wenzel, Wallenburg); 5.5 Anstand üben: Verkörperungen; 6 Synthese; V Rhetorische Aneignung: Actio und Geschlechterdifferenz um 2000; 1 Einleitung: Actio in Populärrhetoriken für Frauen
2 Rhetorisches Subjekt und rhetorische Situation
3.1 Wiederbelebung der Tradition: Gottscheds ›männliche‹ Rhetorik3.2 Universalistische Entwürfe: Die Herausbildung der actio als selbstständige Disziplin (Engel, Lessing, Cludius, Pfannenberg, Seckendorf); 3.3 Einzelfall: Eine Redekunst fürs Frauenzimmer; 4 Praktische Bildung: Actio in Erziehungsliteratur; 4.1 Im pädagogischen Jahrhundert: Erwachendes Interesse an Mädchenbildung; 4.2 Perspicuitas, brevitas, latinitas: Fénelons Anforderungen an eine weibliche Rhetorik; 4.3 Gefallenwollen: Rousseaus Ideal einer weiblichen Rhetorik; 4.4 Bescheidenheit: Campes Einschränkung weiblicher Rhetorik