Diese Dissertation umfasst drei Studien, in denen die Übertragung makroökonomischer Schocks auf die Realwirtschaft sowie die Identifikation von Kreditangebot im Kontext dieser Schocks behandelt werden. Im ersten Teil der Dissertation wird eine Ereignisstudie eingesetzt, um die US-Bankkreditentwicklung nach vier großen Unsicherheitssprüngen zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen, dass liquide Banken ihre Kreditvergabe nach einem Anstieg der Unsicherheit weniger stark verlangsamen als andere Banken. Die Tatsache, dass auch kleinere Banken schwächer reagieren, deutet auf eine erhöhte Bedeutung von Bank-Kunden-Beziehungen nach Unsicherheitsanstiegen hin. Aus diesen heterogenen Reaktionen von Banken mit unterschiedlichen Eigenschaften lässt sich schließen, dass ein reduziertes Kreditaufkommen nach Unsicherheitssprüngen teilweise auf einen Rückgang des Kreditangebots durch Banken zurückzuführen ist. In der zweiten Studie wird die Rolle von Kreditangebotsschocks bei der Übertragung großer Unsicherheitsspitzen auf die Realwirtschaft untersucht. Dazu werden mit Hilfe eines strukturellen VARs und einer Kombination aus Vorzeichen- und Nullrestriktionen von Unsicherheit ausgelöste Kreditangebotsschocks identifiziert. Ein Vergleich dieser Kreditangebotsschocks mit von Unsicherheit ausgelösten Kreditnachfrageschocks zeigt, dass die Verschlechterung der BIP-Entwicklung nach einem Unsicherheitsanstieg zwar größtenteils auf eine Reaktion der aggregierten Nachfrage zurückgeht (z.B. geringere Investitionen und geringerer Konsum), jedoch immerhin rund ein Drittel des kurzfristigen Rückgangs auf von Unsicherheit ausgelöste Kreditangebotsschocks zurückzuführen ist. In der dritten Studie wird ein strukturelles VAR mit Vorzeichenrestriktionen unter Einbindung von Informationen aus Bankbilanzdaten geschätzt, um die Bedeutung des Bankkreditkanals im geldpolitischen Übertragungsmechanismus zu quantifizieren. Die Resultate zeigen, dass die kurzfristige BIP-Reaktion auf Geldpolitikschocks in erster Linie durch über den Bankkreditkanal übertragene Schocks verursacht wird. Insgesamt erklären Geldpolitikschocks ungefähr 20% der mittelfristigen BIP-Variabilität, womit sie quantitativ etwa die gleiche Bedeutung wie aggregierte Angebotsschocks haben. The two themes of the three studies comprising this dissertation are the transmission of macroeconomic shocks to the real economy and the identification of loan supply in the context of these shocks. In the first part, we study the development of bank lending in the U.S. after four large jumps in uncertainty using an event study approach. We find that more liquid banks slow down lending less after a surge in uncertainty. Lending by smaller banks is also less responsive to increases in uncertainty, which points to an increased importance of bank-customer relationships. The heterogeneity across banks suggests that declines in bank lending following increases in uncertainty are partly the result of a reduced supply of bank loans. In second part, we study the role of loan supply shocks in the transmission of large uncertainty spikes to real economic activity. We identify uncertainty induced loan supply shocks in a structural VAR combining sign restrictions and zero restrictions. Comparing these loan supply shocks to uncertainty induced demand shocks, we find that although the worsening in GDP development triggered by uncertainty jumps is mostly due to aggregate demand reactions (such as reductions in investment and consumption activity), about a third of the short-term worsening is explained by uncertainty induced drops in loan supply. In the third part, we quantify the importance of the bank lending channel in the transmission of monetary policy to the business cycle adding information from bank-level balance sheet data to a SVAR with sign restrictions. We find that the short-run GDP response to monetary policy shocks is primarily driven by shocks which are transmitted through the bank lending channel. Overall, according to our results, the quantitative importance of monetary policy shocks is comparable to that of aggregate supply shocks explaining about 20% of the medium-run variability in GDP.
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