Konferenzen, Tagungen

Freistätte #4: Autotheorie und Literaturwissenschaft

Beginn
11.02.2021
Ende
11.02.2021

Datum: Freitag, 11. Februar, 14-19h

Anmeldung unter matani@lingua.uni-frankfurt.de

Die Freistätte #4: Autotheorie und Literaturwissenschaft widmet sich der Austestung der Thesen, „Literaturwissenschaft sei autotheoretisch“ bzw. „Jede(r) Literaturwissenschaftler*in untersuche im Endeffekt sich selbst“ und untersucht die diesen Thesen zu Grunde liegenden Prämissen. Einerseits geht es uns darum, die autotheoretischen Dimensionen von bereits existierenden literaturwissenschaftlichen Werken zu erschließen. Besonders aufschlussreich erscheinen aus dieser Perspektive die Fälle von solchen Autorinnen und Autoren wie Roland Barthes, Julia Kristeva oder Eve Kosofsky Sedgwick zu sein, deren akademische Werdegänge in einem kanonischen Feld begannen, bevor diese Theoretiker*innen institutionell bei ihrem autotheoretischen Schreiben unterstützt wurden. Die Autotheorie lässt uns denken, dass akademisches Schreiben weder einen Meister-Diskurs noch ein „transparentes Medium“ darstellt, sondern einen eigenständigen Untersuchungsmodus, in dem der Prozess der Sinngebung mit dem Schreiben einhergeht und der eng mit dem Zuhören, Interpretieren und Berichten verbunden ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich fast unmittelbar die Frage: Was haben akademische Diskurse, die die Stimmen der Anderen zu ihrem Gegenstand haben und sich von diesen Stimmen zwangsläufig ansprechen lassen, den Anderen zu bieten? Mit anderen Worten: Was für ein Wissen produziert ein(e) (auto)theoretisierende(r) Literaturforscher*in und welcher Unterschied besteht zwischen dem literaturwissenschaftlichen Wissen und dem Wissen, das Literatur über sich selbst hat und in Form von Symptomen, autoreflexiven Strategien, Ironie und „Fluchtlinien“ (Deleuze) zur Schau stellt?

  • 14.00–14.30: Judith Kasper / Anna Iakovets: Grußwort und Einführung
  • 14.30–15.15: Jan Wilm: Roland Barthes par Jan Wilm
  • 15:15–16:00: Caroline Sauter: Liebessprache und Autotheorie bei Julia Kristeva und Roland Barthes
  • 16:00–16:30: Pause
  • 16:30–17:15: Maren Scheurer: Autographics als Autotheory: Zu Alison Bechdels Graphic Memoirs
  • 17:15–18:00: Holger Brohm: Bücher der Unruhe. Nächtliches Schreiben bei Marina Benjamin und Haytham El Wardany
  • 18:00–18:45: Anna Iakovets: Grausamkeit der Autotheorie: Der Fall von Wiktor Schklowski
  • 18:45–19:00: Schlussdiskussion
Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur aus Nordamerika, Französische Literatur, Osteuropäische Literatur (Baltikum, Russland, Ukraine), Literatur des Vorderen Orients, Literaturtheorie, Literatur des 20. Jahrhunderts, Literatur des 21. Jahrhunderts

Links

Ansprechpartner

Anna Iakovets, M.A.

Einrichtungen

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Datum der Veröffentlichung: 31.01.2022
Letzte Änderung: 31.01.2022