CfP/CfA Veranstaltungen

Materielle und mediale Spezifika von Wissens- und Gebrauchsliteratur

Beginn
24.06.2020
Ende
26.06.2020
Deadline Abstract
15.03.2020

Call for Papers

Tagung des Internationalen Netzwerks

‚Historische Wissens- und Gebrauchsliteratur‘

Materielle und mediale Spezifika von Wissens- und Gebrauchsliteratur

24.-26. Juni 2020

Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Die Frage nach der spezifischen Materialität von Fachliteratur bis zum Beginn der Neuzeit ist zugleich ein Beitrag zur (Medien-)Geschichte des Buches und zu Formen historischer Textualität. Auf die schriftliche Fixierung von Wissenbereichen und auf konkreten Gebrauch ausgerichtete Texte und Bücher – wie zur Alchemie, Astronomie, Diätetik und Kulinarik, Geometrie, Medizin u.a.m., aber auch Gebetbücher und religiöses Wissen vermittelnde Schriften – sind in einem komplexen Netz von ver­schiedenen Wissensformen und -formationen inszeniert. Sie erscheinen so als mediale Objekte, die im Zusammenspiel mit anderen Objekten Bedeutung konstituieren und Gebrauchsoptionen offenba­ren, die über reine Lese- und Vortragspraktiken deutlich hinausgehen. Mehr als in anderen Vertex­tungszusammenhängen haben diese Schriften dabei eine operationale Dimension und zielen auch auf sehr handgreifliche Praktiken ab.

Die Tagung des Netzwerks stellt materielle und mediale Spezifika von Wissens- und Gebrauchs­literatur sowohl in ihrer Ausgestaltung als auch in funktionaler und intentionaler Hinsicht in den Vor­dergrund. Der skizzierte Themenbereich soll anhand von grundsätzlichen, d.h. theoretisch oder me­thodisch ausgerichteten Beiträgen und exemplarischen Fallstudien ausgelotet werden.

Themenbereiche, Ansätze und Perspektiven könnten die folgenden sein:

I    Spannungsfeld Handschrift – Buchdruck

  1. Persistenz von Handschrift; Koexistenz von Handschrift und Druck
  2. Kompositbände
  3. Unfertigkeit von Büchern
  4. Standardisierung vs. Individualisierung
  5. Funktionswandel durch den Buchdruck (z.B. vom Publikations- zum Produktionsmedium)

II    Buch als Objekt 

  1. Objekthaftigkeit der Überlieferung, sekundäre Funktionen, Bücher als Textobjekte
  2. Verhältnis/Wechselspiel von Textualität, Materialität und Objekt
  3. Polyfunktionalität von Handschriften und Drucken
  4. Affordanzen (z.B. Handlungs-, Nutzungs- und/oder Darstellungsoptionen)

III    Text im Buch 

  1. Sammlungskontexte, Textwanderungen, Formen von Sammelhandschriften
  2. Mediale Gestalt(ung) bei der Entstehung des Textes und im Rahmen der Überlieferung
  3. Aufbau von Wissenssystemen, Platzierung von Wissenselementen, Faktur des Gesamt­en­sembles, Wissensorganisation, Wissensordnungen, Wissensformationen; Multimodalität 
  4. Selbstzuschreibungen (Was will der Text vom Rezipienten? Was glaubt der Text, was er be­wirkt?)
  5. Text als Objekt

Um die Angabe eines Vortragsthemas wird bis zum 23. Februar 2020 gebeten, ein ca. einseitiges Abstract ist bis zum 15. März nachzureichen (gern kann auch beides zum 23. Februar übermittelt werden). – Sowohl für die Vortragsdauer als auch für die Diskussion werden 20 Minuten angesetzt, d.h. die Vorträge sollen konkrete Fragestellungen, Problemaufrisse oder erste Zugriffe präsentieren, die zur Diskussion gestellt werden. Für die ausgearbeiteten Beiträge ist die Publikation in einem Sammelband geplant.

Zusendung der Vortragsthemen und der Abstracts an simone.schultz-balluff@uni-bonn.de und/oder helmut.klug@uni-graz.at.

Informationen zu dem Netzwerk ‚Historische Wissens- und Gebrauchsliteratur‘ gibt es unter https://hwgl.hypotheses.org/

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Textgeschichte, Editionstechnik, Handschriftenkunde, Literatur und Medienwissenschaften
Wissensliteratur ; Gebrauchsliteratur ; Materialität

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Einrichtungen

Herzog August Bibliothek (HAB)
Datum der Veröffentlichung: 07.02.2020
Letzte Änderung: 07.02.2020