Literatur als erfahrene Geschichte. Überlieferung und Erklärung erlebter Gegenwart bei Montaigne, Meslier, Voltaire und Primo Levi
Abstract ; Es soll gezeigt werden, wie drei Autoren aus verschiedenen Jahrhunderten subjektive Erfahrungen geschichtsbewusst reflektiert haben. Montaigne hat die Vorstellung außer Kraft gesetzt, dass geschichtliches Wissen ein für allemal sinnvoll...
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Abstract ; Es soll gezeigt werden, wie drei Autoren aus verschiedenen Jahrhunderten subjektive Erfahrungen geschichtsbewusst reflektiert haben. Montaigne hat die Vorstellung außer Kraft gesetzt, dass geschichtliches Wissen ein für allemal sinnvoll gefügt sei; die inkonsistent erscheinende Komposition seiner Essays soll ihm und dem Leser ein freies Urteil über die Vielfalt menschlichen Handelns und Denkens ermöglichen. Jean Meslier hat der grundsätzlichen Ablehnung aller Autoritäten und der Empörung gegen eine erdrückende politische Situation Ausdruck verliehen; der Gewalttätigkeit zeitgenössischer Volksaufstände entspricht die verbale Aggressivität seiner Anklagen. Voltaire betätigte sich in allen seinen Schriften als Historiograph und als Literat, insofern er seinen Zeitgenossen die Ereignisse, Personen und Ideen aus Vergangenheit und Gegenwart präsentierte, die sie nach seinem Verständnis zur Erkenntnis und zur Lösung ihrer Probleme benötigten. Das Erzählen war für Primo Levi ein lebensnotwendiger Akt: Die Erfahrung des Lagers habe ihn zum Schreiben gebracht; das sei für ihn der Weg gewesen, um der vollständigen Erniedrigung und Demoralisierung zu entgehen; der Text sei später für ihn selbst »ein Schutzwall zwischen der ganz normalen Gegenwart und der grässlichen Vergangenheit in Auschwitz« geworden.
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Revolte und Resignation
Abstract ; In Europa wurde das politische Denken seit dem Beginn des 19. maßgeblich durch die Idee der "Revolution" bestimmt. Die Totalitarismen – Faschismus und Stalinismus – haben Albert Camus' grundsätzliche Kritik der Revolutionsidee provoziert:...
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Abstract ; In Europa wurde das politische Denken seit dem Beginn des 19. maßgeblich durch die Idee der "Revolution" bestimmt. Die Totalitarismen – Faschismus und Stalinismus – haben Albert Camus' grundsätzliche Kritik der Revolutionsidee provoziert: Wie die Geschichte selbst unterdrücken die erfolgreichen Revolutionen die Freiheit des Einzelnen und seinen Drang nach Gerechtigkeit, die allein in der "Revolte", in der "reinen Flamme" seines Lebensgefühls zum Ausdruck kommen; "Revolte" ist Ausdruck des Selbsterhaltungswillens. Verschiedene Aspekte dieser "absurden" Konfrontation des Individuums mit 'der' Geschichte, der "Natur" oder 'den' Institutionen werden anhand der folgenden Werke des französischen Schriftstellers beschrieben: "L'Homme révolté", "La Peste", "L'Etranger", "La Chute".
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