Publisher:
Peter Lang GmbH, Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt
Christoph Martin Wieland war einer der umstrittensten Autoren des 18. Jahrhunderts. Fand er bei den Zeitgenossen zunaechst ueberwiegend Akzeptanz, geriet er unter den Angriffen der Klassiker und mehr noch der Romantiker als frivol, unmaennlich und...
more
Christoph Martin Wieland war einer der umstrittensten Autoren des 18. Jahrhunderts. Fand er bei den Zeitgenossen zunaechst ueberwiegend Akzeptanz, geriet er unter den Angriffen der Klassiker und mehr noch der Romantiker als frivol, unmaennlich und vor allem als undeutsch zunehmend in Verruf. Diese fruehe Kritik marginalisierte den Autor, ehe ein groesseres Publikum ihn wirklich gelesen hatte. Die Studie rekonstruiert den Hauptstrom der vorurteilsgesaettigten Wieland-Rezeption, der die Literaturgeschichten der Berichtszeit durchzieht, legt aber anhand vieler bislang unbeachteter Zeugnisse - etwa zur Aufnahme des Agathon-Romans - auch einen breiten Gegenstrom in der Literaturgeschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts frei, der die hohe Anerkennung bezeugt, die Wieland, teils wohl gegen die Absicht der Kritiker selbst, auch im 19. Jahrhundert gezollt worden ist.
Cover; Vorwort; Inhaltsverzeichnis; 1 Wieland-Rezeption im 19. Jahrhundert - Ausgangslage: Bisherige Forschung - Vorgehensweise der vorliegenden Arbeit; 2 Wieland-Rezeption im 19. Jahrhundert - die aktuelle Forschungslage; 2.1 Hans-Jürgen Gaycken: Christoph Martin Wieland. Kritik seiner Werke in Aufklärung, Romantik und Moderne; 2.2 Harry Ruppel: Wieland in der Kritik. Die Rezeptionsgeschichte eines klassischen Autors in Deutschland; 2.2.1 Ruppel: Wieland in der Literaturgeschichtsschreibung; 2.2.2 Ruppel: Wieland-Ausgaben der Jahrhundertwende; 2.3 Herbert Jaumann: Zur Wieland-Rezeption
3 Die Auswertung der Literaturgeschichtsschreibung3.1 Wielands Vermögen als Dichter - Gesamteinschätzung seiner Dichterkraft; 3.2 Wieland und das Nationale; 3.3 Der Vorwurf der Frivolität; 3.4 Die Abderiten; 3.5 Der Agathon; 3.5.1 Auswertung der Inhaltsangaben; 3.5.2 Auswertung der Inhaltsauszüge; 3.5.3 „Was Weisheit und Tugend vermag" - Auswertung der Angaben über das Romanthema; 3.5.4 Der Biberacher Bildungsroman, dessen Held der Dichter selber ist - Auswertung der Aspekte des Entwicklungsgedankens sowie der Bezüge zu Wielands Biographie
3.5.5 Direkte allgemeine Bewertungen des Ranges und der Qualität3.5.6 Direkte Darstellungen von Stärken und Schwächen auch im Detail; 3.5.6.1 Auswertung der detaillierteren Kritik; 3.5.7 Antike vs. Frankreich; 3.5.8 Fragen der moralischen Qualität (der Vorwurf der Frivolität); 3.6 Wieland und die deutsche Sprache; 3.7 Wieland und die Romantik; 3.8 Der Teutsche Merkur; 3.9 Wieland als Übersetzer; 4 Das Ergebnis: Wieland ein bereits im 19. Jahrhundert anerkannter Dichter; 5 Konsequenzen für die Wieland-Forschung
Anhang: Materialaufbereitung - Wieland-Rezeption in der Literaturgeschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts1 Wieland und die Romantik; 1.1 Wieland als ‚Vater der Romantik'; 1.2 Wielands inneres Verhältnis zur Romantik; 1.3 Wieland in der Kritik der Romantiker; 1.4 Zusammenfassung; 2 Der Teutsche Merkur; 2.1 Äußere Daten zum Merkur; 2.2 Wielands Rolle als Kritiker; 2.3 Der Einfluß des Merkur; 2.4 Zusammenfassung; 3 Die Abderiten; 3.1 Bewertungen des Romans im Ganzem
3.2 Die Frage nach dem Helden des Romans: Das Volk von Abdera als Kollektiv-Held oder einzelne Gestalten wie Demokrit oder Euripides?3.3 Zusammenfassung; 4 Der Agathon; 4.1 Thema und Inhalt des Romans; 4.1.1 Inhaltsangaben; 4.1.2 Inhaltsauszüge; 4.1.3 „Was Weisheit und Tugend vermag" - Was wird explizit als Thema des Romans benannt?; 4.2 Der Agathon als Bildungsroman und sein Bezug zu Wielands Biographie; 4.3 Bewertung des Ranges und der Qualität; 4.3.1 Allgemeine Aussagen; 4.3.1.1 Auswertung der allgemeinen Bewertungen; 4.3.2 Präzise Darstellung von Stärken und Schwächen