Das Management klimabezogener Risiken umfasst sowohl Risiken infolge des Klimawandels (physische Risiken) als auch Risiken aufgrund des Wandels hin zu einer klimaverträglichen Wirtschaft (transitorische Risiken). Übergreifendes Ziel des Forschungsprojekts „Ökonomie des Klimawandels“ ist eine bessere Berücksichtigung von physischen Klimarisiken in Unternehmen sowohl der Real- als auch der Finanzwirtschaft. Dazu wurden zunächst politische Prozesse zu nachhaltiger Finanzwirtschaft analysiert. Hier zeigt sich, dass die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) international aufgegriffen werden und einige Aktivitäten zur Förderung der Finanzmarktstabilität und nachhaltiger Finanzwirtschaft deutlich prägen. Das Risiko, dass der Klimawandel sich auf die Finanzmärkte auswirken könnte, wird in politischen Prozessen erkannt, wenngleich der Stellenwert dort unterschiedlich groß ist. Für Unternehmen wurden weltweit 13 Leitfäden zum Management von Klimarisiken in Unternehmen identifiziert, die teilweise international und teilweise national oder auch auf einzelne Branchen ausgerichtet sind. Während die älteren Leitfäden oft auf das Management physischer Risiken fokussiert sind, beziehen die meisten nach 2017 veröffentlichten Anleitungen auch transitorische Risiken mit ein. Um eine einheitliche Struktur für klimabezogenes Risikomanagement abzuleiten, wurde eine Synopse dieser Leitfäden erstellt. Mit einer für große deutsche Unternehmen repräsentativen Untersuchung wurde der Stand der Berichterstattung zu klimabezogenen Risiken und den Managementstrukturen ermittelt. Es zeigt sich, dass Unternehmen auch über physische Risiken berichten, aber dass den transitorischen Risiken insgesamt ein größeres Schadenspotential zugerechnet wird. Auch wurde festgestellt, dass die meisten DAX-30-Unternehmen entsprechend TCFD berichten und mit Nachhaltigkeitsberichten bereits jetzt mehrere TCFD-Empfehlungen erfüllt werden. Die TCFDEmpfehlungen zur Berichterstattung über strategische Risiken werden dagegen noch zu selten umgesetzt. The management of climate-related risks includes both risks resulting from climate change (physical risks) and risks resulting from the transition to a low-carbon economy (transition risks). The overarching goal of the research project „Ökonomie des Klimawandels“ (Economics of Climate Change) is to improve the management of physical climate risks in companies in both the real economy and the financial sector. The first step was to analyse political processes towards sustainable finance. It turns out that the recommendations of the Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) are being adopted internationally and are clearly shaping several activities to promote the stability of financial markets and sustainable finance. The risk that climate change could have a serious impact on the financial markets is considered in political processes, although its importance varies. Globally, 13 guidelines for corporate climate risk management have been identified, some with international, some with national character and some sector-specific. While the older guidelines often focus on the management of physical risks, most of the guidelines published after 2017 also include transition risks. In order to derive a common structure for climate-related risk management, a synopsis of these guidelines was prepared. A representative survey of large German companies was conducted to determine the status of reporting on climate-related risks and management structures. It was found that companies report on physical risks as well, but generally attribute a greater damage potential to transition risks. Furthermore, it was found that most DAX 30 companies report according to TCFD and that sustainability reports already fulfil several TCFD recommendations. However, the TCFD recommendations for reporting on strategic risks are yet rarely put into practice.
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