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  1. <<Eine>> Ethik des Schenkens in theologischer Perspektive
    von einer anthropologischen zu einer theologisch-ethischen Deutung der Gabe und ihrer Aporien = Parallelt. [Übers. des Autors]: The ethics of gifts in theological perspective.
    Published: 2006

    ger: Ist ein Geschenk umsonst gegeben? Die Freiwilligkeit, Unentgeltlichkeit und ein gewisser Hauch des Unnützlichen und Schönen machen das Geschenk zu einem solchen. Doch ist diese Form des Gebens möglich, ohne in einen ökonomischen Kreislauf... more

     

    ger: Ist ein Geschenk umsonst gegeben? Die Freiwilligkeit, Unentgeltlichkeit und ein gewisser Hauch des Unnützlichen und Schönen machen das Geschenk zu einem solchen. Doch ist diese Form des Gebens möglich, ohne in einen ökonomischen Kreislauf integriert und damit als Geschenk vernich-tet zu werden? Kann es überhaupt eine Ethik der Selbstlosigkeit im Sinne eines freiwilligen Ver-zichts auf Entlohnung geben? Im ersten Teil geschieht eine Annäherung an das Phänomens des Schenkens von den einzelwissen-schaftlichen Perspektiven her (Etymologie, Soziobiologie, Soziologie, Sozialpsychologie, Entwick-lungspsychologie u.a.). Dabei wird das Schenken als eine Form von symbolischer Kommunikation herausgearbeitet, der eine bleibende, in den Mechanismen des Gebens und Nehmens begründete Ambivalenz anhaftet.
    Im zweiten Teil wird ein Blick in die Geschichte der Tugendethik geworfen (Aristoteles und Tho-mas v. A.), in der Fragen, die das rechte Geben und Nehmen betreffen, behandelt werden. In einem kulturgeschichtlichen Überblick wird deutlich, wie in Folge der Aufklärung das öffentliche Schen-ken zunehmend als Angriff gegen die Autonomie und Unabhängigkeit des Subjekts verstanden wird, während sich im privaten Bereich die moderne Schenkpraxis zu entwickeln beginnt als ein Gestaltungsmittel familiärer und persönlicher Beziehungen. Im Anschluss an R.-W. Emerson und F. Nietzsche tritt eine Gabenfinsternis ein. Eine besondere Bedeutung erlangt das Denken der Ga-be schließlich in der französischen Gegenwartsphilosophie bei E. Lévinas und J. Derrida im Kon-text der Frage nach dem Subjekt und des Denkens der Alterität. Im dritten Teil werden Fragestellungen, die sich von Nietzsche, Lévinas und Derrida her ergeben aufgegriffen: Ob die christliche Ethik nicht eine ins Jenseits verlagerte Lohnethik sei und ob der Erlösungstod Jesu Christi das Verhältnis Gott-Mensch nicht als Gläubiger-Schuldner-Verhältnis festschreibe. Ausgehend von Bibelstellen im Neuen Testament, die eine Lohnethik nahe legen, wird bibeltheologisch die Frage nach dem zugrundeliegenden Lohnverständnis untersucht und anhand von drei Jesus-Begegnungen narrativ erläutert. Schließlich widmet sich die Arbeit ausführlich der Frage, wie der Tod Jesu als Gabe und Opfer verstanden werden kann.
    Im vierten Teil findet eine moralphilosophische Auseinandersetzung mit dem Denken der Gabe statt (Problem der Begründung von Ethik; Frage nach dem Subjekt und nach der Alterität) sowie der Versuch einer spezifisch theologisch-ethischen Verortung des Erarbeiteten. Anhand des Zeug-nisbegriffs wird eine Integration der Ansprüche, die sich aus dem Denken der Gabe ergeben, in eine Ethik der Nachfolge (D. Bonhoeffer) vorgenommen, die sich als Kreuzesnachfolge erweist, die bereit ist, die im Christusereignis geoffenbarte Liebe Gottes zu den Menschen bzw. die Annahme des Menschen seitens Gottes seinerseits anzunehmen durch die eigene liebevolle und dienende Hin-gabe an den Mitmenschen bis hin zum Einsatz des Lebens. Die Einheit von Gottes- und Nächsten-liebe sowie von Selbstannahme und hingabe wird heraus kristallisiert. Es geht dabei nicht zuletzt um die Frage der Deutung des Lebens als Gabe bzw. Geschenk sowie um die darin enthaltene Di-mension der Gratuität, dass das Leben nicht durch Leistung oder Selbstbehauptung als sinnvoll gerechtfertigt werden muss. In einem Exkurs über den Spende-Charakter der Organspende wird die Fragestellung schließlich zugespitzt und konkretisiert.
    Im Epilog wird schließlich danach fragt, was denn diese Ergebnisse wiederum konkret für das Schenken bedeuten können.
    Die Dissertation ist interdisziplinär ausgerichtet: Sie tritt ins Gespräch mit Einzelwissenschaften und mit der Phänomenologie der Gabe sowie - innertheologisch - mit der Exegese, Bibeltheologie, Dogmatik (bes. Christologie, Soteriologie, Eschatologie) und der Spirituellen Theologie.
    eng: Is a gift given gratuitously? The voluntariness, gratuity and a certain whiff of unusefulness and beauty make a gift a gift. But is this way of giving possible without getting integrated into an economical circle and thus being abolished as a gift? Can there generally be ethics of unselfishness, in the sense of the voluntary abstention from pay? In the first part an approach to the phenomenon of gift is made from the single-scientific perspectives (etymology, sociobiology, sociology, social psychology, development psychology, etc). Thereby gifts are worked out as a way of symbolic communication with a lasting ambivalence based on the mechanisms of giving and taking.
    In the second part a glance is cast at the history of the ethics of virtues (Aristoteles and Thomas v.A.), in which questions concerning the right giving and taking are dealt with. In a socio-historical survey it gets obvious that as a consequence of the Age of Enlightenment the public gift is more and more understood as an attack on the autonomy and independence of the subject, whereas in the privat sphere the modern practice of gifts starts to develop as creative means for familiar and personal relations. Following R.-W. Emerson and F. Nietzsche a gift darkness takes place. Finally the thinking of the gift attains a special importance in the French philosophy of the present with E.
    Lévinas and J. Derrida in context with the asking for the subject and the thinking of alterity.
    In the third part questions which arise from Nietzsche, Lévinas and Derrida are taken up: If the Christian ethics were not pay-ethics switched into the eternity and if Jesus Christ´s salvation death did not manifest the relationship God/man as a creditor/debtor relationship.
    Starting with different passages from the New Testament where pay-ethics are suggested the question of the underlying pay-understanding is bible theologically explored and narratively illustrated by three Jesus meetings. Finally the work goes into detail with the question how Jesus´ death can be understood as gift and sacrifice.
    In the fourth part a moral philosophical discussion about the thinking of the gift (problem of the proof of ethics; asking for the subject and the alterity) and an attempt of a specific theological ethic kontextualisation of the work take place. Looking at the concept of witness, the integration of the claims, which arise from the thinking of the gift, into ethics of the discipleship (D. Bonhoeffer) is undertaken, which proofs as following Christ by taking up the cross.
    This discipleship is is willing to accept the love of God to men which got obvious in Christ. This acceptance of man to be loved by God leads into devotion of loving and serving on mens part, even risking ones own life. The unity of love to God and to the fellow men as well as the unity of self acceptance and devotion are worked out. After all there is the question of the interpretation of life as a gift and the enclosed dimension of gratuity, that life has not to be justified as significant by merit or self-assertion.
    In an excursion into the donation character of the donation of organs the question is finally sharpened and made concrete.
    In the epilogue there is the final question what these results can signify for the gift in the concrete.
    This dissertation is arranged interdisciplinarily: It gets into conversation with single sciences and with the phenomenology of the gift and innertheologically with the exegesis, bible theology, dogmatics (especially christology, soteriology, eschatology) and the spiritual theology.

     

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    Source: Union catalogues
    Language: German
    Media type: Dissertation
    Format: Print
    Subjects: Schenken; Christliche Ethik; Katholische Theologie; ; Gabe <Motiv>; Nehmen <Motiv>; Christliche Ethik; ; Opfer <Religion>; Katholische Theologie; Organspende; Christliche Ethik;
    Scope: 398 Bl.
    Notes:

    Wien, Univ., Diss., 2006