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  1. Glasgemälde: Medaillen und Grundstein zum Bau der Nürnberger Fleischbrücke sowie Steinplastik des Ochsenportals
    Published: circa 1599

    Präsentiert werden vor blauem Hintergrund mit stilisierten Blattranken Vorder- und Rückseite von zwei Gedenkmedaillen, ferner ein Grundstein mit den zugehörigen Beigaben und einer Beschreibung, schließlich die Steinplastik auf dem Gesims des... more

    Staatsbibliothek Bamberg
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    Bayerische Staatsbibliothek
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    Präsentiert werden vor blauem Hintergrund mit stilisierten Blattranken Vorder- und Rückseite von zwei Gedenkmedaillen, ferner ein Grundstein mit den zugehörigen Beigaben und einer Beschreibung, schließlich die Steinplastik auf dem Gesims des Ochsenportals nebst zwei Epigrammen. Beim Brückenbau wurden zwei einander ähnliche Grundsteine gelegt: 1597 auf der einen, 1598 auf der anderen Seite des Flusses. Die Grundsteine waren mit drei Aushöhlungen versehen. Die äußeren Fächer enthielten je eine Flasche mit rotem und weißem Wein, das mittlere einen metallenen Becher jeweils mit der großen silbernen "Grundmünze", die in dem betreffenden Jahr geprägt worden war. Zu den berühmten Sehenswürdigkeiten Nürnbergs gehörte das lebensgroße Steinbildwerk eines liegenden Ochsen. Dieser ruhte auf dem 1599 neben der Fleischbrücke errichteten Torbogen, der den Zugang zum 1571 gebauten Fleischhaus bildete. Hierauf beziehen sich zwei lateinische Epigramme - das längere in fünf Hexametern, das kürzere in einem Distichon aus Hexameter und Pentameter: "Bos ego sum, non bos, vituli natura negata, | non natura tamen deest, mihi cornua sumpsi | paulatim gemina, in silvis eductus, in urbe | formatus, quasi nunc numen custosque fidelis | nec terris jaceo, nec aquis, nec sidere postus." [Ein Ochse bin ich, und doch kein Ochse: Die natürliche Gestalt eines Kalbes blieb mir versagt. Indessen fehlt es mir nicht an natürlicher Art. Hörner habe ich mir zugelegt mit der Zeit, zwei an der Zahl. In Wäldern aufgezogen, in der Stadt abgerichtet, liege ich jetzt da, gleichsam als getreuer Genius und Hüter, weder versetzt auf die Erde, noch auf das Wasser - und auch nicht unter die Sterne.] Vielzitiert war der scherzhafte Zweizeiler auf der Basis der Tierplastik, den der Ratsschreiber Christoph Girschner (1552 Breslau - 1629 Nürnberg) verfertigt hatte: "Omnia habent ortus suaque incrementa, sed ecce | quem cernis nunquam bos fuit hic vitulus." [Alles hat seinen Ursprung und sein Wachstum, doch sieh nur: Dieser Ochse, den du hier erblickst, ist niemals Kalb gewesen.] Der steingeborene Ochse und das Epigramm dienten nahezu 150 Jahre später als wetteifernde Anregung für die 'Kunst am Bau' des Bamberger Schlachthauses an der Regnitz. Die dort 1742 an der südlichen Giebelfront von dem Bildhauer Johann Adam Nickel geschaffene Ochsen-Skulptur wird von zwei Distichen begleitet: "Bos prius ac vitulus primaevo natus ab ortu | nascendi solitum transgrediendo modum. | Artificis manus, illa fuit perfuncta parentis | munere, non vitulum sed pariendo bovem." [Der Ochse trat, ohne zuvor Kalb zu sein, sogleich mit Beginn seines Daseins dergestalt ins Leben und setzte sich damit über eine Geburt gewöhnlicher Art hinweg. Des Künstlers Hand, sie vollbrachte die Aufgabe der Mutter, indem sie Leben schenkte, nicht einem Kalb, sondern - einem Ochsen.] Den lateinischen Versen ist zugleich eine freie deutsche Übertragung in gereimten Versen beigegeben: "Sogleich ein Ochß, und nicht | vorher ein Kalb zu seyn, | ist gegen die Natur, | doch trifft es bey mir ein, | da mich des Künstler’s Hand | zum Ochßen hat gemacht, | ehe ich in Kälberstand | von der Natur gebracht." Der zweite Vers des lateinischen Epigramms ist möglicherweise assoziiert durch eine Aussage, mit welcher der Kirchenvater Augustinus in einer Weihnachtspredigt die Jungfrauengeburt Mariens beschrieb (Sermo 192,1 [PL 38, Sp. 1012]): "Miramur virginis partum et novum ipsum nascendi mo dum incredulis persuadere conamur, quod in utero non seminato germen prolis exortum est." [Wir staunen über das Gebären einer Jungfrau und wir versuchen, die Ungläubigen von dieser unerhörten Art des Geborenwerdens zu überzeugen, dass nämlich in einem Mutterschoß ohne Samen der Keim eines Kindes entstanden ist.] Diese subtile Bezugnahme könnte darauf hindeuten, dass die Verse von einem theologisch geschulten Angehörigen des Bamberger Jesuitenkollegiums ersonnen wurden. Die Ochsen-Epigramme in Nürnberg und Bamberg stehen in einer gemeinsamen Traditionslinie mit den antiken Epigrammen auf die Bronzekuh des griechischen Bildhauers Myron, deren täuschende Lebensnähe gerühmt wurde. Damit verbindet sich der zugespitzte Gedanke, dass die Kunst - bzw. der 'kreative' menschliche Schöpfungsakt - die Natur nicht nur nachzuahmen, sondern im Idealfall sogar zu überbieten vermag: Die Kunst scheint paradoxerweise die Naturgesetze aus den Angeln zu heben. Für die Bamberger Verse sei zum Vergleich erinnert an den Auftakt eines Epigramms des spätlateinischen Dichters Ausonius (63 [68], 1-2): "Bucula sum, caelo genitoris facta Myronis | aerea, nec factam me puto, sed genitam." [Eine Kuh bin ich, ehern geschaffen vom Meißel Myrons, meines Erzeugers; doch glaube ich nicht, dass ich geschaffen wurde, sondern geboren.] // Autor: Werner Taegert // Datum: 2015

     

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    Content information
    http://digital.bib-bvb.de/webclient/DeliveryManager?pid=16324205&custom_att_2=simple_viewer (Volltext // 2020 digitalisiert von: Staatsbibliothek Bamberg. Exemplar mit der Signatur: Bamberg, Staatsbibliothek -- Glasgem.15)
    Source: Union catalogues
    Language: Latin
    Media type: Book
    Subjects: Steinplastik; Ochse <Motiv>; Grundstein; Portal
    Scope: 1 Glasgemälde (Monolithscheibe), 13,8 x 21,1 cm
    Notes:

    Technik: Blaues Überfangglas, stellenweise abgetragen, rückseitiger Auftrag von Silbergelb, flächiger Auftrag von Schwarzlot, laviert, gekratzt

    Erhaltung: Sprungbleie

  2. Documenti relativi alle imposte fondiarie nell' Egitto di eta saitica
    Published: 1981

    FTHAT097740/12/PIS
    No loan of volumes, only paper copies will be sent
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      BibTeX file
    Source: Union catalogues
    Language: Italian
    Media type: Article (journal)
    Format: Print
    Parent title: In: Orientalia Lovaniensia periodica; Leuven : Inst., 1970; 12(1981), Seite 135-145

    Subjects: Grundstein
  3. A note on the foundation stones in Revelation 21.14,19-20
    Published: 2003

    Index theologicus der Universitätsbibliothek Tübingen
    No inter-library loan
    FTHNT097974/25.4/NT/MND
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      BibTeX file
    Source: Union catalogues
    Language: English
    Media type: Article (journal)
    Format: Print
    Parent title: In: Journal for the study of the New Testament; London : Sage, 1978; 25(2003), 4, Seite 487-498

    Subjects: Motivgeschichte <Fach>; Grundstein