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  1. Asyl im Kurort
    eine diskurstheoretische Untersuchung literarischer Werke im Umfeld des jüdischen Sanatoriums in Meran
    Author: Mayr, Sabina
    Published: 2017

    Die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Meran bildet den historischen Hintergrund für die diskurstheoretische, kontextorientierte und gesellschaftskritische Analyse literarischer und publizistischer Werke von SchriftstellerInnen, die... more

    Universitätsbibliothek Augsburg
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    Die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Meran bildet den historischen Hintergrund für die diskurstheoretische, kontextorientierte und gesellschaftskritische Analyse literarischer und publizistischer Werke von SchriftstellerInnen, die in einem Naheverhältnis zur Königswarter-Stiftung und später zur jüdischen Gemeinde in Meran standen. Die Untersuchung beginnt mit Reiseberichten über Tirol zu einer Zeit, da Meran als Kurstadt noch nicht existierte und dort noch kaum Juden lebten. Anhand dichterischer Darstellungen von Andreas Hofer wird aufgezeigt, auf welche Weise der Hofer-Kult Attribute des religiösen Märtyrertums absorbierte und gleichzeitig zunehmend zum Träger antisemitischer, politischer Ideologien werden konnte. Am Beispiel eines Reiseberichts von Karl Immermann wird der Versuch aufgezeigt, die Verehrung Andreas Hofers mit der in Tirol populären, antijüdischen Huldigung des "Anderle von Rinn" zu verknüpfen, ein Versuch, der als eine antiliberale, politische Reaktion eines erfolgreichen Schriftstellers auf die Bemühungen um die jüdische Emanzipation gewertet werden kann. Das Konzept des "Märtyrers des Alpenlands" greift auch der in Südtirol als Heimatdichter gefeierte Benediktinerpater Beda Weber in seinen "Liedern aus Tirol" auf, in denen Hofer religiös benediziert und gleichzeitig deutschnational profaniert wird und Tirol zur Spielwiese nationalistischer, deutschtümelnder Gesinnung mutiert, auf der zum "Kampf gegen Fremdartiges" aufgerufen wird. Heinrich Heine reagierte auf derartige Mythisierungen wie etwa auch von Kurarzt Bernhard Mazegger, als sie noch im Entwicklungsstadium waren. Vor diesem Hintergrund hebt sich auch August Lewalds stellenweise modern anmutende, kreative Herangehensweise an die Tiroler Landesgeschichte ab.

     

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