Abstract: Die fotografische Darstellung ethnischer Minderheiten obliegt bis heute überwiegend Außenstehenden. Somit wurden mit Hilfe der Fotografie stereotype Vorstellungen visualisiert, verbreitet und fixiert. Über den Gebrauch des Mediums werden infolgedessen nicht nur Fragen der visuellen Repräsentation angesprochen, sondern zugleich werden soziale, gesellschaftliche und kulturelle Diskurse im Allgemeinen adressiert. An dieser Schnittstelle setzen die Aktivitäten des Chiapas Photography Project (CPP) in San Cristóbal de las Casas, Mexiko, das Gegenstand dieser Arbeit ist, an. Der erste, theoretische Teil widmet sich dabei den dominierenden fotografischen Repräsentationen, die für die Darstellung ethnischer Minderheiten im Verlauf der Zeit prägend waren, um auf der Grundlage dieser Betrachtungen die Verbindung zwischen deren fotografischer Repräsentationen und der Konstruktion von Identität sowie der Diskurse um Macht und Repräsentation zu erörtern. Der empirische Teil der Arbeit setzt sich mit CPP und dem Projekt Nuestro México auseinander. Letzteres wird als Beispiel dafür herangezogen, wie indigene Fotograf_innen das Medium hinsichtlich der (visuellen) Selbstrepräsentation nutzen. Neben der Analyse der Fotografien geht die Arbeit der Motivation und dem Interesse der Fotograf_innen für die Umsetzung ihrer fotografischen Arbeiten nach und untersucht, inwiefern die Fotografie auch hier für die Visualisierung und die Kommunikation identitätsbezogener Prozesse im Kontext übergeordneter Diskurse Mexikos einordnen lassen Abstract: Until now, the photographic depiction of indigenous minorities has mainly been prevailed by outsiders. With the help of photography, stereotype ideas were visualized, disseminated and fixed. Therefore, the utilization of the medium not only addresses questions of visual representation, but also makes social and cultural discourses subjects of discussion. The activities of the Chiapas Photography Project (CPP) in San Cristóbal de las Casas, Mexico, which is subject of this work, is based on this interface. The first, theoretical part of this work deals with the dominant photographic representations of indigenous minorities in history and connects them to the construction of identity and discourses about power and representation. The empirical part of the work discusses CPP and the project Nuestro México. The latter is taken as an example of the way, indigenous photographers use the medium for (visual) self-representation. Next to the analysis of the photographs, the work investigates the motivation and the interest of the photographers for being part of this project and examines, in which ways photography is used for the visualization and communication of identity-forming processes in the context of connected social, cultural and political discourses in Mexico
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