In letzter Zeit haben Ferne und Nähe mit den ihnen verwandten semantischen Konzepten (z.B. Weite, Fremdheit, Entfernung, Fernweh, Aus- und Entgrenzung, Andersheit, Heimweh, Nostalgie, Grenze, Beschränkung gegenüber Verbundenheit, Vertrautheit, Nachbarschaft, Verwandtschaft, Sympathie, Empathie) zunehmend an Bedeutung und Aktualität gewonnen – und dies nicht zuletzt auch aufgrund der durch die Corona-Pandemie weltweit ausgelösten Krise. Im vorliegenden Band wurden einschlägige Beiträge italienischer und deutscher Literatur- und Sprachwissenschaftler:innen mit dem Ziel zusammengestellt, ein neues Kompendium zu den literarischen und sprachlichen Ausdrucksformen der Empathie und Distanz, zu den Ein- und Ausschlussverfahren in Literatur und Sprache, zur Treue oder Verfremdung in Literatur, Übersetzung und Sprachdidaktik sowie zu den Versprachlichungs- und Literarisierungsformen von Nähe und Distanz bereitzustellen.Recently, distance and proximity with their related semantic concepts (e.g. expanse, strangeness, distance, nostalgia, exclusion and inclusion, dissolution of boundaries, otherness, homesickness, longing, border, restriction versus connectedness, familiarity, neighbourhood, kinship, sympathy, empathy) have gained increasing importance and topicality – and this not least because of the crisis triggered by the Corona pandemic worldwide. In the present volume, relevant contributions by Italian and German literary and linguistic scholars have been compiled with the aim of providing a new compendium on the literary and linguistic expressions of empathy and distance, on inclusion and exclusion procedures in literature and language, on fidelity or alienation in literature, translation and language didactics, as well as on the expression of distance and proximity in linguistic and literary forms. Angaben zur beteiligten Person Bosco: Lorella Bosco ist Professorin für Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bari, Italien. Sie war DAAD- und Alexander von Humboldt-Stiftung-Stipendiatin. 2017 ist ihr der Ladislao-Mittner-Preis des DAAD verliehen worden. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören deutsche Antikerezeption zwischen 18. und 19. Jahrhundert (insbesondere bei Goethe und Kleist),deutsch-jüdische Literaturgeschichte (Heine, Lasker-Schüler, Kafka, Wassermann, Döblin, Celan), Avantgarde Studies (insbesondere das Werk von Emmy Hennings und Hugo Ball) sowie deutschsprachige Lyrik der Gegenwart. Angaben zur beteiligten Person Fiandra: Emilia Fiandra studierte Germanistik an der Universität Neapel l’Orientale. Seit 2004 ist sie ordentliche Professorin für Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Roma Tre, Italien. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen vorwiegend über die Zeit der Romantik und des Realismus (A. Stifter, F. Hebbel, Th. Fontane, Ehebruchsliteratur) und über das 20. Jahrhundert (B. v. Suttner, Expressionismus, Mauerliteratur, Atomdrama). Angaben zur beteiligten Person Gerdes: Joachim Gerdes ist Professor für Deutsche Sprachwissenschaft und Übersetzung an der Universität Genua, Italien. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Jugendsprachen, Fachsprachen, Übersetzungswissenschaft, Sprachwandel und Fragen der kritischen Semantik sowie die Didaktik des Deutschen als Fremdsprache. Er hat u.a. Monographien zur Jugendsprache, zur wissenschaftlichen Fachsprache der protestantischen Theologie und eine kritische Edition der ersten deutschen Übersetzung des Fürsten von N. Machiavelli publiziert. Angaben zur beteiligten Person Magris: Marella Magris hat Fachübersetzen studiert. Nach einigen Jahren als freiberufliche Übersetzerin wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Übersetzer- und Dolmetschinstitut der Universität Triest, Italien, wo sie jetzt als assoziierte Professorin tätig ist. Sie unterrichtet Übersetzung und Fachübersetzung aus dem Deutschen ins Italienische. Ihre Forschungsinteressen gelten v.a. der Übersetzungsdidaktik, der kontrastiven Linguistik, der Fachsprachenforschung und der Terminologie und Terminographie. Angaben zur beteiligten Person Rega: Lorenza Rega ist Professorin für Deutsche Sprachwissenschaft und Übersetzung. Sie war EU-Beamtin in der italienischen Übersetzungsabteilung, Direktorin des Fachbereiches Rechts-, Sprach- und Translationswissenschaft der Universität Triest (I) und Präsidentin des Italienischen Germanistenverbandes. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die kontrastive Sprachwissenschaft Deutsch-Italienisch, die Übersetzungswissenschaft (mit besonderer Rücksicht auf die literarische und Fachübersetzung) sowie die deutschsprachige Literatur. Sie hat literarische und Fachtexte übersetzt. Angaben zur beteiligten Person Rocco: Goranka Rocco ist Professorin für Deutsche Sprache und Übersetzung an der Universität Ferrara, Italien. Davor lehrte sie an den Universitäten Triest, Bologna, Düsseldorf und Duisburg-Essen. Sie studierte in Zagreb, Kroatien, promovierte in Düsseldorf; ihre Forschungsschwerpunkte sind Diskurslinguistik, Kontrastive Textologie, Soziolinguistik, interlinguale und intralinguale Übersetzung. 2018 wurde sie mit dem Preis Ladislao Mittner für Translationswissenschaft ausgezeichnet.
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