Die Bedeutungen von tubaabité: Rassismuskritische Perspektiven auf das postkoloniale Dakar
Abstract: Weiße Herrschaft stellt auch nach dem formalen Ende von Kolonialherrschaft eine Realität dar, mit der sich Afrikaner*innen in ihrem Alltag auseinandersetzen müssen. Trotzdem bleibt die Forschung zu rassistischen Strukturen in gegenwärtigen...
more
Abstract: Weiße Herrschaft stellt auch nach dem formalen Ende von Kolonialherrschaft eine Realität dar, mit der sich Afrikaner*innen in ihrem Alltag auseinandersetzen müssen. Trotzdem bleibt die Forschung zu rassistischen Strukturen in gegenwärtigen Afrikanischen Kontexten marginal. Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwieweit kolonial-rassistische Verhältnisse die heutige Dakarer Gesellschaft strukturieren. Auf der Basis einer empirischen Analyse Schwarzer Perspektiven erforsche ich die Bedeutungen des Begriffs "tubaab", der zum alltäglichen senegalesischen Sprachgebrauch gehört und "den Kolonisierer" in seinen multiplen Facetten adressiert. Tubaab bezeichnet Weißsein und/oder Westlichsein. Darüber hinaus wird tubaab mit Schwarzen und anderen People of Color assoziiert, um auf Situationen kultureller Assimilation und der Mitwirkung an (Re-)Kolonisierungsprozessen hinzudeuten. So erweist sich das Konzept der tubaabité als fruchtbar, um rassifizierte Hierarchien in Dakar in ihrer intersektio
|
Die Afrika-Strategie der EU: Abschottung statt Fluchtursachenbekämpfung
Abstract: Als Reaktion auf den Anstieg der Flüchtlingszahlen seit dem Jahr 2015 verabschiedete die EU eine Vielzahl an Maßnahmen. Ziel ist, das Migrationsmanagement in Afrika zu stärken, den Menschenschmuggel zu bekämpfen und die Lebensbedingungen...
more
Abstract: Als Reaktion auf den Anstieg der Flüchtlingszahlen seit dem Jahr 2015 verabschiedete die EU eine Vielzahl an Maßnahmen. Ziel ist, das Migrationsmanagement in Afrika zu stärken, den Menschenschmuggel zu bekämpfen und die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern. De facto liegt der Schwerpunkt auf der Blockade von Fluchtrouten, u.a. durch den Aufbau einer Küstenwache in Libyen und den Einsatz von Milizen gegen Flüchtlinge im Sudan. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Fluchtursachenbekämpfung lassen eine schlüssige Strategie vermissen: In Äthiopien wird nach dem Gießkannenprinzip der Arbeitsmarkt gefördert, aber wenig für die Flüchtlingslager getan. In Eritrea, wo es keinerlei Rechtsstaat gibt, sollen Staatsanwälte zur Unterbindung des Menschenschmuggels ausgebildet werden; im Sudan kommen berüchtigte Milizen zur Grenzsicherung zum Einsatz, und in Libyen werden trotz fehlender staatlicher Strukturen Grenzschützer ausgebildet. Insgesamt wertet der derzeitige Ansatz der EU autoritäre Regieru
|