Abstract: Der Beitrag kritisiert die heute herrschende Marktphilosophie der "Merkokratie" als einen Glauben, daß das, was durch den Markt geregelt wird, als Ordnung legitim sei, und zwar eben dadurch, weil es durch den Markt geregelt ist. So werden Markt, Moral und Ordnung in einem engen, unauflöslichen Zusammenhang gesehen, gesteuert durch das "innewohnende Gesetz" der "invisible hand". Der Autor gibt mit einer Interpretation von Adam Smith und der Analyse des ersten und zweiten Arbeitsmarktes folgendes zu bedenken: Marktwirtschaft ist Tauschwirtschaft, das heißt Kooperation, die zwar durch die Egoismen der Beteiligten motiviert wird, allerdings nicht ohne ein Hineinversetzen in andere zu denken ist. Empathie, Sympathie, Solidarität und Egoismus sind für den Vater der Marktphilosophie keine Gegensätze, sondern sie bedingen sich. Tausch funktioniert am besten, wenn es gelingt, die Wünsche des anderen zu verstehen und - im eigenen Interesse - angemessen zu berücksichtigen. (pre)
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