ger: Ein Fokus der Arbeit liegt auf der Beschreibung der Doppelrolle Lehrer-Schriftsteller. Der gegenseitigen Beeinflussung beider Lebensbereiche soll an Oswald Perktold, Gerald Nitsche, Luise Henzinger, Norbert C. Kaser, Josef Leitgeb, Franz Tumler, Adolf Pichler und Carl Techet alias Sepp Schluiferer nachgegangen werden. Die Grundlage jedes Kapitels bildet dabei die Darstellung der pädagogischen Schwerpunkte der jeweiligen Zeit. Dafür werden theoretische Quellen, Zeitzeugen aber auch literarische Metatexte herangezogen. Um systematisch vorgehen zu können, wird in jedem Kapitel folgende Struktur beibehalten:- Darstellung des pädagogischen Hintergrundes- Lebenslauf und Werk des Schriftstellers- Einfluss: Schule - Schreiben und umgekehrt- Resümee Folgende Fragen werden dabei beantwortet:- Gibt es eine gegenseitige Beeinflussung der Doppelrolle Lehrer-Schriftsteller? Bei allen dargestellten Lehrern konnte eine Wechselwirkung zwischen ihrer Lehrtätigkeit und ihrem Schreiben belegt werden.- Spiegeln die jeweiligen literarischen Metatexte die pädagogische Realität wider? Es finden sich in allen Zeitepochen eindeutige Parallelen zwischen literarischer Fiktionalität und Realität. Die Arbeit liefert dazu zahlreiche Belege.- War der jeweilige Lehrer-Schriftsteller seiner Zeit angepasst? Lehrer aus Leidenschaft waren vermutlich nur Henzinger und Leitgeb. Sie gerieten auch nie ernsthaft in Konflikt mit den Behörden. Trotzdem kritisieren auch sie in ihrem schriftstellerischen Werk die Autoritäten. Wirklich angepasst, im Sinne von ' brav seine Pflicht erledigen', war von den dargestellten Lehrern keiner. Kaser, seiner Zeit voraus, und Techet, der sich kein Blatt vor den Mund nahm, wurden gesellschaftliche Außenseiter. Bis zu einem gewissen Grad trifft dies auch auf die anderen dargestellten Lehrer-Schriftstller zu.- Veränderten sich die Reaktionen seitens der Behörden und der Öffentlichkeit auf die schreibenden Lehrer? Trotz aller immer noch bestehenden Kritik am Tiroler Schulwesen kann man eine Entwicklung nicht verleugnen. Mehr Offenheit und Flexibilität, ein gelösterer Umgang mit Autoritäten und eine wertschätzende Lehrer-Schüler-Beziehung sind im Vergleich mit der Schule um 1900 eindeutig auszumachen. Die Reaktionen der Behörden auf Techets 'Fern von Europa' sind heute nahezu unbegreiflich. Auch eine 'Beobachtung', wie sie etwa Adolf Pichler beschreibt, ist undenkbar. Den Höhepunkt der Bespitzelung und Einengung bildete schließlich das NS-Regime. Kaser geriet zwar auf Grund der äußeren Form seiner Vorbereitungen und Amtsschreiben in Konflikt mit den Behörden, Probleme auf Grund seiner Lyrik sind aber nicht nachzuweisen. Bis auf kleinere, eher amüsant anmutende Zwischenfälle hatten auch Henzinger, Nitsche und Perktold keine Schwierigkeiten. Die Tatsache, dass Perktold aber von Kollegen angefeindet wurde, zeigt Grenzen auf, die, werden sie überschritten, auch heute noch - zumindest bis zu einem gewissen Grad - erregen. Wo man früher ein Zuviel an Aufmerksamkeit erhalten hat, gibt es heute oftmals ein Zuwenig. Es ist schwierig geworden mit Schreiben mehr als ein kurzes 'Aufhorchen' zu erreichen. Diese Arbeit konnte nur einen Abriss der Tiroler Bildungs- und Literaturlandschaft behandeln. Wünschenswert wäre es, wenn sie Anstoß für weitere wissenschaftliche Untersuchungen sein könnte. Die Arbeit ist chronologisch absteigend strukturiert und gleicht einer Zeitreise in die Vergangenheit. eng: There are many teachers in Tirol who are/were writers either. First investigations made clear that a selection had to be done. For qualitative, sociological and regional reasons the following teachers/writers were chosen: Oswald Perktold, Gerald Nitsche, Luise Henzinger, Norbert C. Kaser, Josef Leitgeb, Franz Tumler, Adolf Pichler and Carl Techet alias Sepp Schluiferer. All of them are shown in this way:- pedagogical background of the time: contemporary witnesses, literary textes, theoretical textes, ...- life and works of the teacher/writer- mutual influence: teaching - writing- resume Aims of the dissertation: The mutual influence of teaching and writing is shown. Contemporary witnesses and theoretical literature are compared with metatextes. Similarities between lyrics and reality can be proofed. The different reactions of society and scholl authorities in each period of the time on the teacher's writing show developments.
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