Preliminary Material -- Vorwort -- Forschungsüberblick -- Methodische Vorüberlegungen -- Aufbau der Arbeit -- Thesen der Arbeit -- Die Novelle als Gattungsproblem – die Novelle als Interdiskurs -- Erzähltheoretische Vorüberlegungen -- Novellistische Vorformen in der Antike -- Rhetorische Theorie des Erzählens im 14. Jahrhundert -- Novellistisches Erzählen in der Romania -- Sprach- und erkenntnistheoretische Aspekte der Decameron-Interpretation -- Rhetorische Kultur im 14. Jahrhundert -- Das Decameron als Ausgangspunkt einer neuen Erzählform -- Interpretative Spielräume: die Grisardis des Erhart Groß -- Die Guiscardo und Ghismonda-Version des Albrecht von Eyb – Abkehr vom Exempel -- Die Guiscardo und Ghismonda-Version des Niklas von Wyle – Novellistik und Humanismus -- Der enttäuschte Liebhaber des Johann Werner von Zimmern – die Bedeutung praktischer Rhetorik -- Die Historie von den vier Kaufleuten – der Beginn einer deutschen novellistischen Tradition -- Die Fortführung der humanistischen Tradition: Cimon (Decameron V,1) -- Schwanken zwischen den Erzählformen: Lurckers Thorelle (X,9) und Giletta (III,9) -- Schwankbücher -- Das Drama als verwandte Textsorte -- Deutsch-italienische Kulturbeziehungen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit -- Der Buchdruck als Verbreitungsmedium von Literatur -- Die Verbreitung des Decameron in Deutschland -- Das Märe – eine verwandte Diskurstradition -- Humanismus und Literatur -- Besonderheiten der frühen Novellistik -- Abkürzungsverzeichnis -- Verzeichnis der Quellen -- Verzeichnis der Forschungsliteratur -- Register. Im allgemeinen gilt Goethe für den deutschen Sprachraum nach wie vor als der Begründer einer deutschen Novellistik, obwohl vermehrt darauf hingewiesen wird, daß es bereits vor ihm Erzähltexte gab, die als Novellen eingestuft werden können. Was theoretisch nicht reflektiert oder zumindest nicht als Phänomen erkannt wurde, wird suggeriert, gab es im deutschsprachigen Raum nicht. Diese Arbeit zeigt, daß in der großen Lücke zwischen 1353, dem Jahr, in dem Boccaccio sein Decameron und damit die erste große nachantike europäische Novellensammlung vollendete, und 1795, dem Erscheinungsjahr von Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten , in der Tat produktive Auseinandersetzungen mit der novellistischen Art des Erzählens nach dem italienischen Muster entstanden. Untersucht und analysiert werden deutschsprachige Transpositionsformen italienischer Novellistik. Die narratologischen Analysen von Texten des 15. und 16. Jahrhunderts machen deutlich, daß die Gattung Novelle nicht über genaue Textmerkmale bestimmbar, sondern mit einer bestimmten Erzählweise verknüpft ist. Damit wird in dieser Abhandlung der Versuch unternommen, eine Textsorte als spezifische, in Diskurse eingebundene Kommunikationsform wahrzunehmen
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