Camilla Hirsch (1869-1948), die im Juli 1942 von Wien nach Theresienstadt deportiert wurde, berichtet in ihrem Tagebuch detailliert von den schrecklichen Lebensbedingungen im Getto, dokumentiert den Alltag der älteren Menschen und erinnert an ihre...
more
Klassik Stiftung Weimar / Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Signature:
275990 - A
Inter-library loan:
Unlimited inter-library loan, copies and loan
Camilla Hirsch (1869-1948), die im Juli 1942 von Wien nach Theresienstadt deportiert wurde, berichtet in ihrem Tagebuch detailliert von den schrecklichen Lebensbedingungen im Getto, dokumentiert den Alltag der älteren Menschen und erinnert an ihre verstorbenen Leidensgenossinnen und -genossen. Rezension: Camilla Hirsch (1869-1948) begann im Juli 1942 Tagebuch zu schreiben, als sie gemeinsam mit anderen Wiener Jüdinnen und Juden aus ihrer Wohnung vertrieben und in das Getto Theresienstadt deportiert wurde und setzte es nach der Befreiung bis Ende 1945, als sie ein Lebenszeichen von ihrem Sohn erhielt, fort. Hirsch, die in Wien ein Schreibbüro unterhielt, ist eine versierte Schreiberin, die ein- bis 2-mal wöchentlich das Leben im Getto dokumentiert. Detailliert berichtet sie von ihrem Alltag, von Entbehrungen, Krankheit und Hunger, den Transporten in den Osten, aber auch von schönen Momenten, von Solidarität und Hilfe, erinnert an verstorbene Freundinnen und Freunde und gibt Auskunft über ihren ständigen Kampf ums Überleben. Ihr Tagebuch ist ein seltenes Zeugnis des Lebens alter Menschen im Getto Theresienstadt. Eine Einführung zum österreichischen Judentum 1938-1945 und zum Überleben in Theresienstadt von 2 Historikerinnen ergänzen diesen lesenswerten Band, der auch zahlreiche Abbildungen originaler Tagebuchseiten enthält. (2)