Wie tragen spezifische Geschlechterkonstruktionen dazu bei, den »Krieg gegen den Terror« und die deutsche Kriegsbeteiligung zu legitimieren? In Kriegsdiskursen werden nicht nur nationale, sondern auch geschlechtliche Identitäten und Bilder entworfen...
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Wie tragen spezifische Geschlechterkonstruktionen dazu bei, den »Krieg gegen den Terror« und die deutsche Kriegsbeteiligung zu legitimieren? In Kriegsdiskursen werden nicht nur nationale, sondern auch geschlechtliche Identitäten und Bilder entworfen und (neu) verhandelt. Andrea Nachtigall zeigt anhand der Berichterstattung deutscher Printmedien über den 11. September 2001 und den Afghanistankrieg, wie die mediale Deutung der Ereignisse mit der Konstruktion von Geschlecht einhergeht. Kritisch beleuchtet werden insbesondere Funktion und Mobilisierbarkeit von Geschlecht im Kontext von Krieg und »
Cover Gendering 9/11; Inhalt; Einleitung: Der 11. September und Geschlecht in den Medien; I. Theorie: Krieg - Geschlecht - Medien; 1. Krieg und Frieden - feministische und genderbezogene Perspektiven; 1.1 Die Anfänge: Frauenbewegung und feministische Friedensforschung - »Das Private ist politisch«; 1.2 Theoriekritik: Internationale Beziehungen, Staat und Krieg - »Das Private ist international«; 2. Medien als ›Technologie‹ von Krieg und Geschlecht; II. Methode: Geschlechterkonstruktionen in medialen Kriegsdiskursen erforschen; 1. Diskursanalyse als Modus der Kritik
2. Operationalisierung: Deutungsmuster und Kollektivsymbolik3. Analyseschritte; III. Die Deutung der Ereignisse im zeitlichen Verlauf: Der 11. September und der Krieg in Afghanistan in Spiegel und FAZ; 1. Strukturanalyse des Nachrichtenmagazins Der Spiegel; 1.1 Auflagenstärke, Ausrichtung und Besonderheiten; 1.2 Die formale Struktur: Ressorts, Textsorten, erste Ausgabe nach 9/11; 1.3 Inhalte, Themenschwerpunkte und Diskursverschränkungen im zeitlichen Verlauf; 2. Strukturanalyse der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; 2.1 Auflagenstärke, Ausrichtung und Besonderheiten
2.2 Die formale Struktur: Ressorts, Textsorten, erste Ausgabe nach 9/112.3 Inhalte, Themenschwerpunkte und Diskursverschränkungen im zeitlichen Verlauf; IV. Die Hauptakteure im Spiegel der Medien; 1. George W. Bush - zwischen ›Staatsmann‹ und ›Cowboy‹; 1.1 ›Reifeprüfung‹ - Bush als »Staatsmann« und »Kriegsherr«; 1.2 Die ersten Reaktionen in einer Grundschule in Florida - zu viel Gefühl; 1.3 ›Soziale Kompetenzen‹ - Nationaler Tröster, Therapeut und Beschützer; 1.4 ›Charismatischer Führer‹ - Patriotismus, Pathos und Führungskraft; 1.5 ›Cowboy Bush‹ - Biblische Rache und Vergeltung
1.6 Der Krieg in Afghanistan - Bomben als »Macho-Gehabe«1.7 Analyse: Maskuline Rationalität versus hypermaskuline Irrationalität - Was einen (US-amerikanischen) Politiker auszeichnet; 2. Gerhard Schröder - »Zupack-Kanzler« und Wegbereiter; 2.1 »Schritt in die erste Reihe« - Schröder und Deutschland werden erwachsen; 2.2 Das Verhältnis Deutschland - USA: nationsübergreifende Solidarität, historisch gewachsene Freundschaft und Differenz; 2.3 Emotionalität, Verständnis und Überzeugungskraft - Anführer einer (kriegs-)verängstigten Nation
2.4 »Risiko Ja, Abenteuer Nein« - Stratege der neuen deutschen Außenpolitik2.5 »Moral statt Machiavelli« - Moralische Überlegenheit und Wertegebunden heit deutscher Politik; 2.6 »Kampf um die Kultur« - gewissenhafter Zweifler und Verfechter von Diplo matie und Dialog; 2.7 Von der Außen- zur Innenpolitik: »Basta-Kanzler« oder ›gescheiterter Held‹?; 2.8 Analyse: Moralität und Rationalität - Was einen deutschen Politiker auszeichnet; 3. Joschka Fischer und Die Grünen - ›Helden‹ und ›Heulsusen‹; 3.1 Der grüne ›Krieg‹ um die reine Lehre; 3.2 Joschka Fischer - ›Retter in der Not‹
3.3 Irrationalität, Realitätsflucht und Gutmenschentum - das grüne »Öko-Paradies«