Die Ergebnisse der vorliegenden Jugend-Untersuchung, die noch von der früheren Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde und deren Felderhebung im Sommer 1982 stattfand, zeigen auf den ersten Blick ein widersprüchliches Bild: Da ist eine junge Generation, die die persönlichen Beziehungen, den direkten Umgang miteinander, aber auch die gegenseitige Verantwortung und Solidarität auf eine ganz neue und, wie ich meine, gute Weise ernst nimmt. Besonders wichtig scheinen mir die Einstellungen der Jugendlichen zum Zusammenleben und zur Familie: Sie stimmen auf eine für viele vielleicht überraschende Weise mit dem überein, was mir die Idee der Partnerschaftlichkeit in Ehe und Familie bedeutet. Für 70-90 % aller Befragten sind "sexuelle Treue", "Gefühle zeigen können", "Empfindsamkeit", Zärtlichkeit", "Kinderliebe" aber auch "Aktivität", Kreativität" und "Selbstsicherheit" gleichermaßen wichtig und zwar für Männer und Frauen. Etwa 45 % sprechen sich für eine partnerschaftliche Aufteilung von Beruf, Haushaltsführung und Kindererziehung aus. Dies ist eine Ermutigung für einen Politiker, der ohnehin der Überzeugung ist, daß es entscheidend darauf ankommt, einer so verstandenen Partnerschaft in Ehe und Familie neue und bessere Rahmenbedingungen ihrer Verwirklichung zu verschaffen. Vor allem wird es in diesem Zusammenhang darauf ankommen, den jungen Familien die Chance zu geben, eine solche Partnerschaft von Anfang an zu entwickeln und einzuüben. Die Jugend '83 ist ganz anders als manch gängiges Klischee. Der jungen Generation von heute bedeuten Beruf und Leistung nach wie vor einen wichtigen Lebensinhalt
Die verunsicherte Generation
Jugend und Wertewandel
Published:
1984
Publisher:
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Die Ergebnisse der vorliegenden Jugend-Untersuchung, die noch von der früheren Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde und deren Felderhebung im Sommer 1982 stattfand, zeigen auf den ersten Blick ein widersprüchliches Bild: Da ist eine junge Generation, die die persönlichen Beziehungen, den direkten Umgang miteinander, aber auch die gegenseitige Verantwortung und Solidarität auf eine ganz neue und, wie ich meine, gute Weise ernst nimmt. Besonders wichtig scheinen mir die Einstellungen der Jugendlichen zum Zusammenleben und zur Familie: Sie stimmen auf eine für viele vielleicht überraschende Weise mit dem überein, was mir die Idee der Partnerschaftlichkeit in Ehe und Familie bedeutet. Für 70-90 % aller Befragten sind "sexuelle Treue", "Gefühle zeigen können", "Empfindsamkeit", Zärtlichkeit", "Kinderliebe" aber auch "Aktivität", Kreativität" und "Selbstsicherheit" gleichermaßen wichtig und zwar für Männer und Frauen. Etwa 45 % sprechen sich für eine partnerschaftliche Aufteilung von Beruf, Haushaltsführung und Kindererziehung aus. Dies ist eine Ermutigung für einen Politiker, der ohnehin der Überzeugung ist, daß es entscheidend darauf ankommt, einer so verstandenen Partnerschaft in Ehe und Familie neue und bessere Rahmenbedingungen ihrer Verwirklichung zu verschaffen. Vor allem wird es in diesem Zusammenhang darauf ankommen, den jungen Familien die Chance zu geben, eine solche Partnerschaft von Anfang an zu entwickeln und einzuüben. Die Jugend '83 ist ganz anders als manch gängiges Klischee. Der jungen Generation von heute bedeuten Beruf und Leistung nach wie vor einen wichtigen Lebensinhalt