Einleitung: Schwellenzeit – Gattungstransitionen – Grenzerfahrungen (Henrieke Stahl) – „wir, alle, haben einen Ort verloren, den kein / anderer ersetzt" – Lyrische Subjektivität und Globalisierung in der deutschen Lyrik des 21. Jahrhunderts (Peter Geist) – Liminale Entwicklungen. Ein Blick auf die Darstellung ökonomischer Zusammenhänge in der deutschsprachigen Literatur. Vom Sturm und Drang bis zur Gegenwart (Matthias Fechner) – Deutschsprachige Migrantendichtung und das liminale lyrische Ich (Tatiana Andreiushkina) – Japanophone Poems in Motion: Languagescapes of Itō Hiromi and Tian Yuan (Yoshitaka Hibi) – Wenn ein Lyriker einen Roman schreibt: Liminalität und Subjektivität in Lutz Seilers „Kruso" (Еkaterina Friedrichs) – Vom Selbstverlust erzählen. Die Schwellenerfahrung der Alzheimerdemenz als poesiologische Herausforderung für die Literatur der Jahrtausendwende (Claudia Hillebrandt) – Divergenz der Vermögen in Zeiten geschichtlicher Überschwelligkeit. Günther Anders’ Gesellschaftskritik in Zeiten des Anthropozän (Harald Schwaetzer) – Lyrik und die Grenzen der Sprache (Rüdiger Zymner) – Das poetische Subjekt von Sergej Birjukov als Akteur der „metahistorischen Avantgarde" (Mikhail Pavlovec) – Die Pluralität des poetischen und künstlerischen Subjekts als liminaler Habitus im Spätwerk Dmitrij Prigovs (Rainer Grübel) – «Дальше, пожалуйста, без меня»: The Limits of Literature in Short Experimental Prose (Ainsley Morse) – The Lyric and the Dramatic: Transitional Forms in Russian Poetry since the 1960s (Henrieke Stahl) – A Faceless Subject: Exploring Impersonal Subjectivity through Poems by Wang Wei, Paul Celan, and Wang Yipei (Yi Chen) – The Ethics of Grammar in Anna Glazova’s Nature Lyric (Luba Golburt) – Grenzen, Deterritorialisierung und Entwürfe einer National-dichtung in der südöstlichen Ukraine (Sergej Žadan, Igor’ Bobyrev und Anatolij Kaplan) (Kirill Korchagin) – New Media and the Liminal Subject in Contemporary Ukrainian Poetry (Dmytro Lazutkin’s Poem "Requiem" and its Versions on YouTube) (Anna Fees) – Dissens und Diglossie: Der implizite (Nicht)Leser und das (bela)russische Subjekt in Dmitrij Strocevs „Flickenode" (Yaraslava Ananka / Heinrich Kirschbaum) – Potentialities of Disruption: Polina Barskova’s and Linor Goralik’s Liminal Subjects (Mark Lipovetsky) – Das Subjekt als Sprache an der Grenze zum Nichts in der Erzählung „Mediterraner Krieg" von Andrej Levkin (Juliana Kaminskaja) – „Meine Sozialisation ist das Lager.“ Zu den „Russlandgedichten“ der deportierten Dichter Oskar Pastior und Yoshirō Ishihara (Hiroshi Yamamoto) – Tanikawa Shuntarōs Konstruktion eines Mythos von Menschwerdung und Sprachfähigkeit – Eine Lehrdichtung? Über die „Pseudo-Fragmente des Talamaika-Stamms" („Taramaika gisho zanketsu", 1978) (Eduard Klopfenstein) – Jeder Klarträumer ein Poet? Vom Künstler- und Spielersubjekt im luziden Traum (Carolin Buchheit) – Ein Beitrag zur Poetik des Transitorischen. Metaphysische Perzeption und lyrische Faktur bei Elena Švarc und Gennadij Ajgi (Angelika Schmitt) Liminalität ist ein Signum der Gegenwart. Die neuere Literatur, insbesondere die Lyrik, nimmt seismographisch liminale Phänomene der Gegenwart wahr und bildet vielfältige liminale Formen und Funktionen aus. Zentral betroffen ist das sprechende Subjekt, das in Transition versetzt wird: Zersetzung, Auflösung, Fluidität, aber auch Transparenz und Transformation öffnen seine Grenzen zum Anderen: zu den Mitmenschen, der Natur oder auch der Transzendenz. Der vorliegende Band vereint Aufsätze, die Liminalität in Bezug auf Schwellenzeit als conditio historiae der Gegenwart, auf Gattungstransitionen und auf Grenzerfahrungen des Subjekts behandeln. Der Schwerpunkt liegt auf russisch- und deutschsprachigen Gedichten. Darüber hinaus werden weitere slavische und ostasiatische Literaturen einzeln und komparatistisch behandelt sowie andere Gattungen, intermediale Formen und philosophische Perspektiven einbezogen
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