Publisher:
Peter Lang GmbH, Internationaler Verlag der Wissenschaften, Berlin
Der Sammelband „Ich-Splitter“ rückt (auto-)biografische Formen ins Blickfeld, die über die textuelle Erschließung des Selbst hinausgehen. Rekonstruktion, Fragmentierung und Brechung des Ich im (cross-)medialen Zusammenspiel unterschiedlicher Medien...
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Der Sammelband „Ich-Splitter“ rückt (auto-)biografische Formen ins Blickfeld, die über die textuelle Erschließung des Selbst hinausgehen. Rekonstruktion, Fragmentierung und Brechung des Ich im (cross-)medialen Zusammenspiel unterschiedlicher Medien stehen im Zentrum dieses Bandes, der den (inter-) medialen Wegen der Selbstinszenierung und Selbstsuche in den slawischen Kulturen nachspürt. Schnittstellen zu anderen (Auto-)Biografien werden dabei oft bewusst als Rahmen aufgegriffen, der die Verortung des Ich unterstützt. Die Beiträge befassen sich mit süd-, ost- und westslawischen (Auto-)Biografie-Projekten und zeichnen so ein Panorama, das mediale Praktiken der Selbst-erschließung in ihrer konzeptuellen Systematik aufzeigt und darüber hinaus auf eine vielseitige Reise durch unterschiedliche slawische Lebenswelten und historische Kontexte einlädt Leben als multipler künstlerischer Selbst-Entwurf. Inter-, Cross- und Multimedialität in Dmitrij Prigovs autobiographischen Texten, Bildern und Performances (Rainer Grübel) – Anthologie-Spiele als multiple Ich-Entwürfe. Beispiele aus den slavischen Literaturen (P. Slavejkov, V. Brjusov, S. Lem) (Henrike Schmidt ) – Erinnerungsstücke und Refugien des Ich. David Albaharis «Mamac» (Andrea Zink / Sonja Koroliov) – Luigi Nonos Werk und Selbstbild – ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte der russischen Avantgarde in Italien (Margarethe Maierhofer-Lischka) – Entwurf, Selbstentwurf und Korrektur. Abdulah Sidran in Film, Drama und Autofiktion (Renate Hansen-Kokoruš) – Ist Polański ein Roman? Das Ich als Pianist, Oliver Twist und Mathieu Amalric (Ulrich Schmid) – Selbstporträt als Čechov. Martin Ryšavýs filmische und literarische Selbstentwürfe (Miriam Finkelstein) – Selbstreflexivität und Selbstdarstellung Lilja Briks am Beispiel von Stekljannyj glaz / Das Glasauge (1929) (Adelheid Heftberger) – (Auf-)Zeichnungen aus dem Underground. (Auto-)Biographische Praktiken bei Jáchym Topol . (Gernot Howanitz ) – Ich-Splitter im Auge. Schrift, Spiegel, Fotografie als Medien der Selbstbegegnung. (Viktorija Malkina) – Kriegskindheiten in Sarajevo. In Aphorismen, Objekten und Bildern (Ingeborg Jandl) – iRhetoric. Metonymie als generative Trope von Selbstperformance im Social Web – mit Boris Chersonskijs Facebook als Testfall (Dirk Uffelmann) – Virtuelle Husaren. Das Spiel mit virtueller Identität im Spannungsfeld indvidueller und kollektiver Biographie (Natalia Konradova / Henrike Schmidt)