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Institut der deutschen Wirtschaft Medien GmbH, Köln
Die Entscheidungsfindung wird für Verbraucher immer komplexer. Die Frage nach einer effizienten und effektiven Verbraucherpolitik stellt sich damit dringender denn je: Wie können Konsumenten gestärkt werden, ohne die Anbieter und die Angebotsvielfalt...
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Die Entscheidungsfindung wird für Verbraucher immer komplexer. Die Frage nach einer effizienten und effektiven Verbraucherpolitik stellt sich damit dringender denn je: Wie können Konsumenten gestärkt werden, ohne die Anbieter und die Angebotsvielfalt zu sehr einzuschränken? Das Menschenbild der neoklassischen Wirtschaftstheorie, der Homo oeconomicus, liefert keine ausreichende Basis zur Beantwortung dieser Frage. Denn viele Phänomene des Konsumentenverhaltens lassen sich damit nicht vereinbaren. Diese IW-Analyse widmet sich daher alternativen Konzepten für eine evidenzbasierte Verbraucherpolitik, deren Grundlage die Verhaltensökonomik ist. Psychologische Erkenntnisse helfen, ein realistischeres Bild des Konsumenten zu zeichnen und Lösungen für einen gezielteren Verbraucherschutz zu entwickeln. Im Fokus stehen dabei auch die Unternehmen, die durch Vertrauensbildung die Beziehung zum Kunden verbessern und so regulatorischen Eingriffen vorbeugen können. Denn schärfere Gesetze mit immer mehr Informationspflichten nutzen vielfach weder den Unternehmen noch den Verbrauchern. With consumers being confronted to make increasingly complex decisions, the need for an efficient and effective consumer policy is more urgent than ever. Yet how can consumers' choices be made easier without imposing excessive restrictions on suppliers and the variety of goods and services available? No convincing answer to this question can be provided on the basis of homo economicus, the model of man adopted by neo-classical economic theory, since many aspects of consumer behaviour are not consistent with this concept. The present IW analysis is therefore devoted to alternative strategies for developing an evidence-based consumer policy drawing on behavioural economics. The results of psychological research help us to paint a more realistic picture of the consumer and to develop solutions for better-targeted consumer protection. Our focus is also on companies, which can use confidence-building measures to improve relations with the demand side and thus pre-empt regulatory intervention. Stricter laws stipulating ever more detailed consumer information are often of little use to either companies or their customers.