Main description: Nachrufe ziehen nicht einfach einen resümierenden Schlussstrich unter ein soeben verloschenes Leben. Sie werden funktionalisiert als Medium der Kanonisierung, als Propagandainstrument für die unterschiedlichsten Interessen und als Forum für die subtile Kritik an einem Verstorbenen. Dem korrespondiert die immense Vielfalt an Genres des Nekrologs, gerade zwischen dem Beginn seiner Verbreitung durch den Druck um 1525 und seinem Wechsel ins Feuilleton im Vormärz. Besonderes Interesse können dabei Nachrufe auf Schriftsteller als Zeugnisse literarischer Selbstreferentialität beanspruchen
Main description: Obituaries always do more than sum up the life of someone who has just died. They fulfil various functions ranging from canonisation to propaganda, and they do so in the service of a huge variety of different interests. They also act as a forum for subtle criticism of the deceased person in question. Accordingly, necrologies come in an immense variety of genres, especially in the period extending from the beginning of their dissemination in the print medium around 1525 and their establishment in the feuilletons of the Vormärz period. Obituaries for writers are especially interesting for their high degree of self-referentiality and their significance as historical testimonies of changing concepts of authorship
Review text: "Diese grundlegende Arbeit geht über die Darstellung eines Genres der Memorialkultur weit hinaus und bietet wichtige Anregungen für die Untersuchung von Akteuren, Institutionen und Kommunikationsformen im literarischen Feld."Rainer Kolk in: Germanistik Nr. 48, 1-2/2007