Soviel Unentdecktes über Maxie Wander (1933-1977), deren posthum herausgegebene Tagebücher wir doch kennen ("Leben wär eine prima Alternative", hier zuletzt: BA 8/80, 81)! "Guten Morgen, Du Schöne" (BA 6/87) wurde in ihrem Todesjahr Bestseller, stand für eine neue Art authentischen Erzählens in der ostdeutschen Frauenliteratur. Voll Engagement war sie 1958 mit ihrem Mann, Fred Wander, naziverfolgter Jude und Kommunist, von Wien in die DDR übergesiedelt. 2 schwierige Menschen in fortwährendem "Beziehungswirbel", trotz vieler Privilegien folgen für sie auf kurze Zeiten des Glücks immer längere des Unglücks. 1968 verlieren sie ihrer 10-jährige Tochter ... Sabine Zurmühl erzählt mitreißend und mitfühlend, atmosphärisch dicht. Orte, Straßen, Räume, Charaktere, Konstellationen konturieren sich, vorsichtig kommentiert in ihren Bedeutungen. "Es wäre alles sehr einfach, wenn ich mich nicht immer dagegen auflehnte, weniger Freiheiten als ein Mann zu haben" notierte Maxie. Ihre Krankheit veränderte sie, macht sie unduldsamer und scharfsinniger, bricht schwer ertrotzte Entwicklungsmöglichkeiten abrupt ab. (2) (Heidrun Küster)
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