Die vorliegende Studie untersucht europäische Markteinführungsprogramme und Forschungsvorhaben im Bereich industrieller Sanierung sowie deren Übertragbarkeit auf Deutschland. Die 2010 in den Niederlanden ins Leben gerufene Energiesprong-Initiative ist das größte Markteinführungsprogramm für industrielle Sanierung in Europa. Der dort etablierte Nullenergie-Standard beschreibt das Ziel, ein Gebäude mit industriell vorgefertigten Fassadenelementen und Technikmodulen auf einen energetischen Standard zu sanieren, der in der Jahresbilanz ausgeglichen oder positiv ist. Weitere Energiesprong-Initiativen gibt es auch in Frankreich, Großbritannien, und seit 2017 auch in Deutschland. Die Studie wertet die Erfahrungen der europäischen Initiativen und Forschungsvorhaben systematisch aus und betrachtet dabei die Aspekte Rahmenbedingungen, Qualitätsstandards, Kosten und Finanzierung, Technik, Geschäftsmodelle, Prozesse und Kommunikation. Hierbei werden zentrale Hemmnisse und Erfolgsfaktoren identifiziert. Abschließend untersuchen die Autor*innen die Übertragbarkeit der europäischen Erfahrungen auf Deutschland. Hierzu gehören eine Analyse der deutschen Baubranche und des Sanierungsmarkts, die vorliegende technische Erfahrung im Rahmen von Pilotprojekten sowie die erforderlichen politischen und rechtlichen Rahmensetzungen, um eine breite Markteinführung industrieller Sanierung in Deutschland anzustoßen. This study examines European market introduction programmes and research projects in the industrial refurbishment field and their transferability to Germany. Launched in the Netherlands in 2010, the Energiesprong initiative is the largest market introduction programme for industrial refurbishment in Europe. The zero-energy standard established there describes the goal of refurbishing buildings with industrially prefabricated façade elements and technology modules to an energy efficiency standard with a net-zero to netpositive energy balance over the course of a year. There are also other energy-saving initiatives in France, the UK and, since 2017, in Germany. The study systematically evaluates the experiences had with the European initiatives and research projects, examining aspects such as the general frameworks, quality standards, costs and financing, technology, business models, processes and communication. It identifies key obstacles and success factors. Finally, the authors examine the extent to which the experience gained in Europe can be transferred to Germany. This includes an analysis of the German construction industry and the refurbishment market, the available technical experience in pilot projects as well as the necessary policy and regulatory frameworks for initiating the broad-scale market introduction of industrial refurbishment in Germany.
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