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  1. Motherless Brooklyn
    Erzähle deine Geschichte im Gehen : Roman
    Published: 2002
    Publisher:  Tropen-Verlag, Köln

    Kontext ist das A und O. Verkleidet mich und ihr werdet sehen. Ich bin Jahrmarktschreier, Auktionator, Straßenkünstler, Wortverdreher, ein Abgeordneter trunken vom vielen Reden. Ich habe Tourette. Mein Mundwerk ist nicht zu zügeln, auch wenn ich... more

    Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz / Pfälzische Landesbibliothek
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    Kontext ist das A und O. Verkleidet mich und ihr werdet sehen. Ich bin Jahrmarktschreier, Auktionator, Straßenkünstler, Wortverdreher, ein Abgeordneter trunken vom vielen Reden. Ich habe Tourette. Mein Mundwerk ist nicht zu zügeln, auch wenn ich meist nur flüstere oder die Lippen bewege, als würde ich laut lesen, mein Adamsapfel tanzt auf und ab, die Kiefermuskulatur pocht wie ein Miniaturherz unter meinen Wangen, der unterdrückten Stimme entfliehen die Worte tonlos, reine Geister ihrerselbst, leere Hülsen ohne Laut und Atem. In abgeschwächter Form fließen die Wörter aus dem Füllhorn meines Geistes, um über die Erdoberfläche zu jagen und die Realität zu kitzeln wie die Hände des Pianisten die Klaviatur. Streichelnd, fordernd. Eine unsichtbare Armee auf Friedensmission, eine friedfertige Horde. Sie meinen es nicht böse. Sie besänftigen, erklären, massieren. An allen Enden bügeln sie Fehler aus, streichen Haare zurück, bringen Dinge in die Reihe, treten den Rasen wieder fest. Zählen und polieren das Silber. Tätscheln älteren Damen sanft den Hintern, entlocken so ein Kichern. Wenn aber - und hier kommt der Haken - alles zu perfekt ist, wenn die Oberfläche schon poliert, alles bereits in der Reihe, die älteren Damen selbstgefällig, dann rebelliert meine kleine Armee, plündert die Läden. Die Wirklichkeit benötigt hier und da einen Makel, der Teppich eine Fluse. Meine Worte beginnen nervös am Garn zu zupfen, suchen nach Angriffsfläche, einem schwachen Punkt, einem verwundbaren Ohr. Dann geht er los, der Zwang in der Kirche zu schreien, in der Kinderstation, dem überfüllten Kinosaal. Zunächst ist es nur ein Kitzeln. Phasenweise. Aber schon bald ist das Kitzeln eine Flutwelle hinter einem berstenden Damm. Noahs Sintflut. Dieses Kitzeln ist mein ganzes Leben. Jetzt geht es los. Haltet euch die Ohren zu. Baut euch eine Arche. 'Leck mich!' schreie ich

     

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    Source: Union catalogues
    Contributor: Zöllner, Michael (Übersetzer)
    Language: German
    Media type: Book
    Format: Print
    ISBN: 9783932170485; 3932170482
    Edition: 2. Auflage
    Series: Trojanische Pferde ; 4
    Subjects: Waisenhaus; Brooklyn; siebziger Jahre; Tourette-Syndrom; Bestseller; Verfilmung; Edward Norton; Bruce Willis; Gugu Mbatha-Raw; Alec Baldwin; Willem Dafoe
    Other subjects: Literaturwissenschaft: Prosa, Erzählung, Roman, Prosaautoren; USA; Hardcover, Softcover / Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
    Scope: 370 Seiten
  2. Dive
    Tagebuch der Siebziger
    Published: Mai 2021
    Publisher:  Rowohlt, Berlin

    Der New Yorker Maler Duncan Hannah hat die siebziger Jahre u¨ber Tagebuch gefu¨hrt – ein Glu¨cksfall, eine literarische Entdeckung: 'Dive' liest sich wie der letzte große Beatroman. Kaum volljährig, kommt Duncan Hannah 1971 aus dem verschlafenen... more

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    Der New Yorker Maler Duncan Hannah hat die siebziger Jahre u¨ber Tagebuch gefu¨hrt – ein Glu¨cksfall, eine literarische Entdeckung: 'Dive' liest sich wie der letzte große Beatroman. Kaum volljährig, kommt Duncan Hannah 1971 aus dem verschlafenen Minneapolis nach New York, erlebnishungrig und immer auf der Suche nach Partys, Sex, Alkohol, Drogen, Rock ’n’ Roll und was die Kunsthauptstadt der Welt ihm sonst noch zu bieten hat. Bald ist er Teil jener brodelnden Boheme, die heute legendär ist – besucht mit Andy Warhol die Talking Heads, zieht mit Bryan Ferry und David Bowie um die Häuser, dreht Filme mit Debbie Harry, wird von Lou Reed umworben, philosophiert mit David Hockney. In einem LSD-Rausch hat er den besten Sex nicht etwa mit der umschwärmten Patti Smith, sondern mit Mutter Erde, und auch sonst lässt er nichts aus – am Ende der Aufzeichnungen, als mit dem Mord an John Lennon im Jahr 1980 eine Ära zu Ende geht, ist der junge Kunststudent selbst zu einem Ku¨nstler geworden.Duncan Hannahs Tagebuch ist ein außergewöhnliches Zeitdokument, selten kann man eine Epoche und ein Lebensgefu¨hl derart hautnah und intensiv miterleben. Mit ihm tauchen wir ein in jene rauschhafte, elektrisierende Zeit – und erfahren, warum dieses Jahrzehnt längst zu einem Mythos geworden ist

     

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