Abstract: Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gemacht, die Konstruktion von Männlichkeit in der kolumbianischen Skateboarding-Szene in Bogotá zu untersuchen. Dabei wurde der Frage nachgegangen, ob es in dieser Subkultur, die gerne mit ihrer Offenheit und Nonkonformität wirbt, zum Entwurf alternativer Männlichkeitsmodelle kommt oder traditionelle Rollenbilder reproduziert werden. Als theoretische Grundlage dienten dabei die Arbeiten von Atencio, Beal, Butz und Young, welche durch die Erkenntnisse aus einem siebenmonatigen Feldforschungsaufenthalt vor Ort ergänzt wurden.Dabei stellte sich heraus, dass ins besonders stereotypen Rollenbildern, welche nach wie vor stark im Bewusstsein vieler KolumbianerInnen verankert sind, eine zentrale Bedeutung bei der Konstruktion von Geschlechtsidentitäten zukommt: So werden risikoreiche Sportarten für Frauen in erster Linie als "unpassend" empfunden, was sie zu etwas "typisch Männlichem" macht. Die gesellschaftliche Ächtung von Skateboarding trägt verstärkend zu diesem Umstand bei und unterstützt das Bild des kolumbianischen Mannes als macho und "Krieger", der sich seinen Platz im Alltag erkämpft. Obwohl sich damit das Bild eines vornehmlich homosozialen Raumes nach Meuser ergibt, sprechen die Aussagen der Interviewten dennoch für ein allmähliches Umdenken bei der Konstruktion geschlechtsspezifischer Identitäten
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