Spricht man Büchern eine anthropomorphe Daseinsberechtigung zu, so muss man nicht nur der Frage nach ihrem Ursprung nachgehen, sondern auch der Frage nach dem Fortbestand ihrer Existenz. Der Blick auf die digitale Lebensform von Büchern wirft Fragen...
more
Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek, Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum
Inter-library loan:
Unlimited inter-library loan, copies and loan
Spricht man Büchern eine anthropomorphe Daseinsberechtigung zu, so muss man nicht nur der Frage nach ihrem Ursprung nachgehen, sondern auch der Frage nach dem Fortbestand ihrer Existenz. Der Blick auf die digitale Lebensform von Büchern wirft Fragen nach Modalität, Medialität und Materialität auf und lädt zu einem Gedankenspiel zu Transformationsprozessen von Lettern zu Daten ein. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Übertragung eines analogen Buches in seine digitale Form, z.B. als digitales Faksimile, hybride Veröffentlichung oder digital born. Im Hyperraum bewegt sich das Buch in einer Form der forensischen bzw. formalen Materialität: Die durch Daten hinterlassenen physikalischen Spuren werden durch bestimmte Verfahren sichtbar und die Haptik des Buchs aus Papier verschiebt sich vom Blättern und Wenden hin zum Wischen und Tippen auf dem Medienträger. Der „Hyperfluss“ verweist sowohl auf die immense Fülle bereits digitalisierter Bücher, als auch auf die sich im Übergang befindlichen Stadien von Büchern und Standards sowie die gewonnene Flexibilität, die auch durch die parallele Existenz von analog und digital zustande kommt.