Die Arbeit gibt einen akzentuierten Einblick in die Geschichte der Bibliotherapie. Sie verdankt es häufig dem Engagement literaturaffiner, patientenorientierter Bibliothekarinnen, dass sie als kreative Therapie innerhalb verschiedenster Settings Teil...
more
Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek, Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum
Inter-library loan:
Unlimited inter-library loan, copies and loan
Die Arbeit gibt einen akzentuierten Einblick in die Geschichte der Bibliotherapie. Sie verdankt es häufig dem Engagement literaturaffiner, patientenorientierter Bibliothekarinnen, dass sie als kreative Therapie innerhalb verschiedenster Settings Teil der multimodalen Therapiepläne von psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken ist. Rezeptive und produktive Verfahren dieser Therapieform werden schematisch vorgestellt. Die heilsame und ästhetische Wirkung gemeinsam erlebter Lektüre- und Schreibprozesse wird durch Quellen belegt. Der Methodenteil beschreibt den qualitativen Forschungsansatz der vorliegenden Untersuchung. Für die Datenerfassung wurden entlang eines offenen Leitfadens sechs Experten interviewt. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse ließen sich folgende thematische Kategorien identifizieren: Methoden, Struktur, Lektürewahl, Gruppe, Teilnehmer, Text und Thema, Vermittler sowie Raum. Zentrale Erkenntnis ist, dass die Bibliotherapie in Deutschland bevorzugt als Gruppentherapie angeboten wird. Ihr Ablauf, die Wahl von Verfahren und Material und damit auch die thematische Tendenz ergeben sich meist situativ und patientenbezogen. Ein Bibliotherapeut sollte aus einem persönlichen Literaturfundus schöpfen und gleichzeitig empathisch, intuitiv und souverän kommunizieren können. Außerhalb des geschützten Rahmens einer Klinik existieren in Gestalt von Lesegruppentreffen und Shared-Reading-Sessions Spielarten der Bibliotherapie. Ihre sich von den therapeutischen Gruppen unterscheidenden Charakteristika werden knapp skizziert.
Seit dem aufsehenerregenden Doppelselbstmord am Kleinen Wannsee im Jahr 1811 ist Heinrich von Kleist immer wieder zum Gegenstand der Literatur geworden. Die Studie nimmt diese bislang wenig erforschten literarischen Inszenierungen des Autors in den...
more
Seit dem aufsehenerregenden Doppelselbstmord am Kleinen Wannsee im Jahr 1811 ist Heinrich von Kleist immer wieder zum Gegenstand der Literatur geworden. Die Studie nimmt diese bislang wenig erforschten literarischen Inszenierungen des Autors in den Blick. Im Zuge eines historischen Zugriffs werden Texte vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Jahr 1945 sowie die in ihnen entworfenen Kleist-Bilder exemplarisch analysiert. Neben kanonisierten Texten werden auch populäre Unterhaltungstexte sowie weniger bekannte oder offenbar längst vergessene Romane, Novellen und Dramen untersucht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Autorschaftsdebatte in der Literatur- und Kulturwissenschaft wird dabei besonders nach Kleist als Figur des Autors gefragt. Die zentralen Erkenntnisinteressen gelten der Inszenierung und Funktionalisierung der Kleist’schen Autorschaft, wobei auch die Autorschaft derer, die über Kleist schreiben, mit in den Blick genommen wird.