Sprachliche Aggression bei Martin Luther
Argumentationsformen und -funktionen am Beispiel der Streitschrift "Wider das Papsttum zu Rom vom Teufel gestiftet" (1545)
Die Frühe Neuzeit ist bekannt dafür, dass sich die Kontrahenten in konfessionellen Streitfragen gegenseitig heftig attackierten. Ein herausragender Vertreter dieser Form der Auseinandersetzung war Martin Luther. In den zahlreichen von ihm verfassten...
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Die Frühe Neuzeit ist bekannt dafür, dass sich die Kontrahenten in konfessionellen Streitfragen gegenseitig heftig attackierten. Ein herausragender Vertreter dieser Form der Auseinandersetzung war Martin Luther. In den zahlreichen von ihm verfassten Streitschriften zeigt er sich auch als großer Polemiker. Wie diese Art der sprachlich aggressiven Argumentation funktioniert, wird in der vorliegenden Studie detailliert vorgeführt. Gegenstand der Untersuchung ist die wohl prominenteste Streitschrift Luthers von 1545 „Wider das Papsttum zu Rom vom Teufel gestiftet". Auf der Basis der „neuen Rhetorik" mit ihrer deutlich weiter gefassten Definition dessen, was unter Argumenten und Argumentation verstanden werden kann, konnten mehr als 60 verschiedene Argumentationsformen eruiert werden, die verschiedene Argumentationsfunktionen erfüllen. Die Studie möchte damit sowohl einen Beitrag zur Argumentationsanalyse und einen Vorschlag zur Modellierung von Argumentationen anbieten als auch eine praktische Detailanalyse sprachlicher Aggression, die nachvollziehbar macht, worin genau der in der Forschung häufig adressierte Grobianismus dieser Texte liegt. Martin Luther was not just a great reformer and bible translator, but also an extremely pugnacious and, in his argumentation, sometimes polemical contemporary. This form of linguistic aggression is very clearly expressed in his pamphlet "Against the Papacy of Rome, Founded by the Devil" of 1545. This volume reveals the linguistic means that he used to implement this by undertaking a practical argumentation analysis.
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