Die Adaption des chinesischen zaju-Stückes Der Kreidekreis erreicht im 20. Jahrhundert in Deutschland ihren Höhepunkt. Allerdings wird der Übersetzungsprozess als entscheidende Voraussetzung für die weltweite Zirkulation dieses Stückes in früheren Untersuchungen wenig berücksichtigt. In diesem Zusammenhang liegt das Ziel des vorliegenden Beitrags darin, den Übersetzungsprozess des Kreidekreis-Stückes in Deutschland mithilfe des Begriffs des ‚dritten Raums‘ von Homi Bhabha zu rekonstruieren, damit die unterschiedlichen Übersetzungsstrategien der Übersetzer und die Interpretationsmöglichkeiten der kulturspezifischen Elemente im chinesischen Original dargestellt werden können. Außerdem ist zu betrachten, wie der Sinologe Alfred Forke auf der Grundlage vorangegangener Übersetzungsversionen das Kreidekreis-Stück inhaltlich wortgetreu wie auch strukturell metrisch ins Deutsche überträgt, wobei die kulturellen Differenzen des chinesischen Originals weitgehend beibehalten werden. Abstract: The adaptation of the Chinese zaju play The Chalk Circle reached its peak in Germany in the 20th century. Despite of being the crucial prerequisite for the worldwide circulation of this play, the translation process of this play received little attention in previous studies. Therefore, the current study aims at reconstructing the translation process of the play in Germany by adapting Homi Bhabha’s Third Space Theory, in order to present the various translation strategies of different translators as well as the interpretation possibilities of the culture-specific elements in the Chinese original. In addition, this piece of research also examined how the sinologist Alfred Forke translated the play both literally in terms of content and metrically in terms of structure, while retaining the cultural differences of the Chinese original.
|