Provincializing Europe? Imaginative Geographien von Europa in arabischen Medien
Abstract: Genauso wie 'der Orient' und 'die arabisch‐islamische Welt' vor allem seit 9/11 in europäischen Massenmedien deutlich präsent sind, spielt auch 'Europa' in arabischen Medien zur der Rahmung und Erklärung von Nachrichten über internationales...
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Abstract: Genauso wie 'der Orient' und 'die arabisch‐islamische Welt' vor allem seit 9/11 in europäischen Massenmedien deutlich präsent sind, spielt auch 'Europa' in arabischen Medien zur der Rahmung und Erklärung von Nachrichten über internationales politisches Geschehen eine wichtige Rolle. Der vorliegende Beitrag untersucht, auf welche Weise Europa in diesen Diskursen erscheint, welche Imagination von ihm (re)produziert werden und wie demgegenüber das Eigene entworfen wird. Vor dem Hintergrund der Debatten um ein Provincializing Europe (CHAKRABARTY 2008) wird dabei diskutiert, inwieweit die herausgearbeiteten imaginativen Geographien Europa provinzialisieren, und inwieweit auch nicht. Die Untersuchung erfolgt am Beispiel von Beiträgen aus den Diskussions‐ und Meinungsforen der panarabischen Printmedien al‐Hayat, al‐Quds al‐Arabi und Asharq Alawsat. Hier kommen arabischsprachige Intellektuelle unterschiedlicher politischer, ideologischer und religiöser Strömungen zu gesellschaftspolitische
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Kontinuität und Wandel in Männlichkeitskonstruktionen: ein Modell biographischer Sinnbildung mit Fallmaterial aus Papua-Neuguinea
Abstract: "Ein vom Autor vorgestelltes allgemeines Modell biographischer Sinnbildung soll die inhaltliche Studie zur Männlichkeitsbildung in Papua Neuguinea ('Der fremde Mann. Jugend, Männlichkeit, Macht', Fischer, Frankfurt 1994) ergänzen. Die...
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Abstract: "Ein vom Autor vorgestelltes allgemeines Modell biographischer Sinnbildung soll die inhaltliche Studie zur Männlichkeitsbildung in Papua Neuguinea ('Der fremde Mann. Jugend, Männlichkeit, Macht', Fischer, Frankfurt 1994) ergänzen. Die Biographieforschung ist mit drei Engpässen soziologischer Theoriebildung konfrontiert. Modernisierung wird gern als historischer Prozeß der Individualisierung von Sinngebung einer Tradition kollektiver Sinnbildung entgegengesetzt; Individualisierungs- und Autonomisierungsprozesse werden nicht hinreichend unterschieden (normativer Bias gegenüber ethnischer Tradition); eine Integration soziologischer und psychoanalytischer Theorie des Geschlechts ist nicht geleistet. Im vorgestellten Modell mit dem Ansatz psychoanalytisch-sozialwissenschafllicher Hermeneutik werden dagegen nicht bereits durch die Modellbildung strukturierte Differenzen zwischen Kulturen oder Modernisierungsstufen festgelegt. Individuelle und kollektive, autonomiefördernde und heterenome
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Die Naturen der Gesellschaft: zur Differenz von naturwissenschaftlichem und ökologischem Naturbild
Abstract: "Die Soziologie beschäftigt sich mit den Selbstorganisationsleistungen sinnhafter Kommunikation, mit Gesellschaft als dem Ensemble aller Kommunikationen. Die Natur kommuniziert nicht, weder mit sich selbst noch mit der Gesellschaft. Also...
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Abstract: "Die Soziologie beschäftigt sich mit den Selbstorganisationsleistungen sinnhafter Kommunikation, mit Gesellschaft als dem Ensemble aller Kommunikationen. Die Natur kommuniziert nicht, weder mit sich selbst noch mit der Gesellschaft. Also ist die Natur das Außen der Gesellschaft, nicht einmal (mehr) das Gegenüber. Allerdings ist die Natur Thema einer Vielzahl von kommunikativen Bemühungen, ihr eine (sinnhafte) Ordnung zuzuschreiben. Natur wird als Ensemble von Naturgesetzen in den (von der Physik bestimmten) theoretischen Naturwissenschaften modelliert. Sie wird als 'Lebensgemeinschaft' von Lebewesen mit ihrer unbelebten Umwelt in den beschreibenden Naturwissenschaften wie etwa der Ökologie gefaßt. Sie wird als lebender Organismus ('Gaia') in der Sprache der Umweltschutzbewegung oder der Literatur gedacht. Diese Versuche der gesellschaftlichen Beobachtung der Natur, die sich oft als Beobachtungen der Gesellschaft von der Natur aus verstehen, gehen implizit oder explizit von der Diff
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Transdifferente Positionalität und Autobiografie
Abstract: 'Die Autobiografie kann als Paradebeispiel transdifferenter Positionalität gelesen werden, denn sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie kreativ mit der Anforderung, kohärent und authentisch zu sein hat, umgeht. Sie verknüpft historische...
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Abstract: 'Die Autobiografie kann als Paradebeispiel transdifferenter Positionalität gelesen werden, denn sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie kreativ mit der Anforderung, kohärent und authentisch zu sein hat, umgeht. Sie verknüpft historische Fakten auf ein bestimmtes Ziel hin mittels erzählender Lückenfüllung, sodass die Differenzen und Zeitbrüche, sowie die je eigenen divergierenden Gruppenzugehörigkeiten und Rollen zwar erhalten aber überbrückt bzw. vermittelt werden. Die Autobiografie ist damit eine zwischen Geschichte und Literatur changierende Gattung, die zwischen der (Re)Konstruktion des eigenen Lebens und der aktuellen Bewertung im Schreiben und Sortieren changiert und damit zwischen synchroner und diachroner Perspektive oszilliert.' (Autorenreferat)
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Representation and construction of self in writing discourses
Abstract: The "discoursal self", according to Ivanic, is "the impression... they [the students] consciously or unconsciously convey... in a particular written text. ... [I]t is constructed through the discourse characteristics of a text, which relate...
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Abstract: The "discoursal self", according to Ivanic, is "the impression... they [the students] consciously or unconsciously convey... in a particular written text. ... [I]t is constructed through the discourse characteristics of a text, which relate to values, beliefs, and power relations in the social context in which they were written" (25). The "autobiographical self", Ivanic explains, "is the identity which people bring with them to any act of writing" (24). The goal for this paper is an overview investigating whether or not students are aware of a discoursal self-being constructed for them as a result of being students in another academic environment. The author begins by exploring the theoretical concepts of the socially constructed "self", language and how language is used by society to influence the individual. Further, he narrows the focus and reviews the field of literature by Rhetoric and Composition scholars who have explored the issues and impacts of teaching academic discourse
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Sinn und Bedeutung des Internets für Kinder: Fallstudien auf der Grundlage von Zeichnungen und erzählgenerierenden Interviews
Abstract: 'Das Internet hält zunehmend Einzug in die Kinderkulturwelt. Bisher existieren jedoch nur wenige Erkenntnisse darüber, welche Bedürfnisse und Interessen Kinder mit dem Medium verbinden. Der vorliegende Beitrag stellt medienbezogene...
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Abstract: 'Das Internet hält zunehmend Einzug in die Kinderkulturwelt. Bisher existieren jedoch nur wenige Erkenntnisse darüber, welche Bedürfnisse und Interessen Kinder mit dem Medium verbinden. Der vorliegende Beitrag stellt medienbezogene Zeichnungen in Verbindung mit anschließenden erzählgenerierenden Interviews als geeignete Verfahren vor, mit denen im Rahmen der qualitativen Kindheitsforschung subjektive Sinnstrukturen von Kindern in Bezug auf das Internet nachvollzogen werden können und die damit verbundene Konstitution von Bedeutung rekonstruierbar wird. Durch Fallvergleich und Fallkontrastierung generierte Sinn- und Bedeutungsbereiche (Kinderkulturen und Medienverbund, Kommunikation und Freunde, ästhetische Erfahrungen, Vertiefung eigener Interessen) werden aufgezeigt und im Zusammenhang mit (medien-)pädagogischen Ansätzen der letzten Jahre diskutiert.' (Autorenreferat)
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Die machtvolle Subjektkonstitution in biographischen Interviews: methodische Reflexionen und eine kritische Auseinandersetzung mit theoretischen Voraussetzungen der Methodologie des narrativbiographischen Interviews nach Fritz
Abstract: "In diesem Aufsatz werden mit Hilfe von Michel Foucaults theoretischer Ausarbeitungen zu den Themen Diskurs, Macht und Subjekt Reflexionen der Methodologie des narrativ-biographischen Interviews nach Fritz Schütze unternommen. Hierbei wird...
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Abstract: "In diesem Aufsatz werden mit Hilfe von Michel Foucaults theoretischer Ausarbeitungen zu den Themen Diskurs, Macht und Subjekt Reflexionen der Methodologie des narrativ-biographischen Interviews nach Fritz Schütze unternommen. Hierbei wird insbesondere unter Bezugnahme auf den durch poststrukturalistische Theorien herausgearbeiteten Aspekt der Dezentrierung des Subjekts auf zwei Fragen fokussiert: 1. welche biographietheoretische Sicht auf Subjekte wird methodologisch in der Biographieforschung eingenommen? 2. wie wird in der Interviewsituation konkret vorgegangen: Was geschieht hier hinsichtlich der (bereits im methodologischen Verfahren vorausgesetzten) Subjekte? Die ersten beiden Teile des Artikels widmen sich der Beantwortung dieser beiden Fragestellungen, während im dritten Teil eine Zusammenführung der unter I. thematisierten neuralgischen Punkte der Methodologie der Biographieforschung und der unter II. kritisierten Methode des narrativen Interviews unternommen wird. Dies ge
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Performance Ethnography und Autoethnography: Trend, Turn oder Schisma in der qualitativen Forschung?
Abstract: "Dieser Beitrag versteht sich als methodologische Reflexion aktueller Entwicklungen in der qualitativen Sozialforschung. Im Zentrum steht das relativ neue Forschungsprogramm der Performance Ethnography (PE) und Autoethnography (AE), das...
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Abstract: "Dieser Beitrag versteht sich als methodologische Reflexion aktueller Entwicklungen in der qualitativen Sozialforschung. Im Zentrum steht das relativ neue Forschungsprogramm der Performance Ethnography (PE) und Autoethnography (AE), das etwa seit den 80ern des letzten Jahrhunderts in der (nord-)amerikanischen, qualitativen Forschung als Erneuerung der qualitativen Forschung zunehmend an Bedeutung gewinnt (ohne dass dies in Deutschland abseits der Cultural Studies registriert wird). Methodologische Grundlagen der AE/ PE, v.a. deren postmodern bzw. poststrukturalistisch geprägte Ausrichtung an einer Politik der Interpretation und einer Politik der Identität, werden im Beitrag vor dem Hintergrund der deutschen Tradition qualitativer Forschung diskutiert. Davon ausgehend wird ein kritischer Blick auf die eigenen Traditionen qualitativer Forschung geworfen und insofern auch Selbstkritik geübt, etwa an ontologischen Engführungen in Methodologien und entsprechenden epistemologischen Rahme
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Analytical Strategy for Dealing with Neutrality Claims and Implicit Masculinity Constructions: Methodological Challenges for Gender Studies in Science and Technology
Abstract: On the basis of an empirical example, we offer in this article a methodological discussion of the challenges and pitfalls gender studies scholars face when analyzing how gender norms are attributed to epistemic cultures in science and...
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Abstract: On the basis of an empirical example, we offer in this article a methodological discussion of the challenges and pitfalls gender studies scholars face when analyzing how gender norms are attributed to epistemic cultures in science and engineering. Faced with actors who claim neutrality and objectivity for themselves and their work, the challenge is to analyze gender norms that are mostly implicit without reifying gender differences. Committed to the goal of opening this black box, we propose an analytical strategy for qualitative empirical research to unveil these subtle, highly normalized, discursive practices of attributing gender norms to the epistemic subjects, objects and activities in science and engineering, and exemplify it with reference to our own empirical study. By comparing the patterns of distinction with respect to epistemic boundaries and to gender differentiations, it is possible to trace connections between the symbolic gender order and epistemic cultures within t
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Kritische Totalität oder das Ende der Gesellschaft? Zum Gesellschaftsbegriff des Poststrukturalismus
Abstract: "Aktuelle soziologische Theorieentwicklungen lassen sich zunehmend unter dem Aspekt der Erosion eines systematischen Gesellschaftsbegriffs beobachten. Vorstellungen einer Totalität der Gesellschaft werden nicht nur infrage gestellt, sondern...
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Abstract: "Aktuelle soziologische Theorieentwicklungen lassen sich zunehmend unter dem Aspekt der Erosion eines systematischen Gesellschaftsbegriffs beobachten. Vorstellungen einer Totalität der Gesellschaft werden nicht nur infrage gestellt, sondern rücken spätestens in den neunziger Jahren zugunsten von Theorien in den Hintergrund, die entweder 'Gesellschaft' auf Konstruktionen von Individuen, auf subjektive Erfahrungen und mikrosoziale Interaktionen zurückführen oder diese aufgrund zunehmender Entgrenzungserscheinungen nicht mehr als ein, wenn auch zum Teil widersprüchliches und dynamisches, zusammenhängendes Ganzes betrachten. Diese Prozesse gehen soweit, dass man in postmodernen soziologischen Theorien sogar vom Ende des Sozialen (Baudrillard) spricht. Der Mangel eines systematischen Gesellschaftsbegriffs ist jedoch auch in Theorien zu finden, die vordergründig an 'Gesellschaft' festhalten (Stichwort: Risiko-, Wissens- oder Erlebnisgesellschaft etc.), aber nur einen Aspekt von Gesellsch
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Reconstruction of life stories: principles of selection in generating stories for narrative biographical interviews
Abstract: "What can be done with life stories?" This question was posed by Daniel Bertaux (1981) in the introduction to his "Biography and Society". At that time, research interest in life stories was largely concerned with using them as sources of...
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Abstract: "What can be done with life stories?" This question was posed by Daniel Bertaux (1981) in the introduction to his "Biography and Society". At that time, research interest in life stories was largely concerned with using them as sources of information about a reality existing outside the text. Meanwhile, however, especially in West Germany, this question has taken on another meaning: the life story itself, seen as a socical construct in its own right, has increasingly become the focus of socialsientific research. Empirically founded concepts and programmatic outlines of biographical theory have been put up for discussion by sociologists like Martin Kohli, Fritz Schütze, and Wolfram Fischer-Rosenthal to name a few. Methodology and methods of reconstructing life histories out of oral biographical presentations have been developed continously; the method of obtaining narrative interviews as presented by Fritz Schütze (1977; 1983) is meanwhile established in sociological methods. A conc
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Rechtspopulistische und faschistische Rhetorik: ein Vergleich
Abstract: "The relationship between fascism and right-wing populism is a complex one. Again and again, fascist rhetoric integrates populist elements such as the rhetorical figure of 'synecdoche' and the argumentation scheme named 'topos of the...
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Abstract: "The relationship between fascism and right-wing populism is a complex one. Again and again, fascist rhetoric integrates populist elements such as the rhetorical figure of 'synecdoche' and the argumentation scheme named 'topos of the people' or - if the argumentation is fallacious - 'argumentum ad populum'. This article investigates both common features and differences between the two kinds of rhetoric. It explains in which sense fascist rhetoric is more radical than right-wing populist rhetoric, as it is the case with respect to the call for violence and the discursive construction of the enemy. It looks at the role of mass-communication and it discusses various forms of the phatic function of language, which plays an important role in fascist and right-wing populist rhetoric. On the whole, the text argues that neither fascist nor rightwing populist rhetoric can be seen as being internally homogeneous and unchanging. Rather, they are historically situated and change according to t
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Worte und ihr Eigensinn: Begriffshistorische Anmerkungen zu Benennungen, Bedeutungen und Bewertungen im Sterbehilfe-Diskurs des 20. Jahrhunderts
Abstract: 'Der Aufsatz untersucht die Geschichte der Begriffe Euthanasie und (aktive und passive) Sterbehilfe im populären und wissenschaftlichen Diskurs während zwei kurzer Umbruchperioden, vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs und in den frühen 1970er...
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Abstract: 'Der Aufsatz untersucht die Geschichte der Begriffe Euthanasie und (aktive und passive) Sterbehilfe im populären und wissenschaftlichen Diskurs während zwei kurzer Umbruchperioden, vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs und in den frühen 1970er Jahren, in denen die für das Thema relevanten Begriffe geprägt und semantische Verschiebungen vollzogen wurden. Derartige Wandlungen lassen sich als Ausdruck veränderter Sichtweisen und Bedürfnisse verstehen wie umgekehrt neue Worte und Bedeutungen die Wahrnehmung und Interpretation des Bezeichneten modifizieren. Diesen Wechselwirkungen, mit ihren eigenen Dynamiken auf einem Gebiet, das wie kein anderes mit individueller Angst verbunden ist, wird im Besonderen nachgegangen.' (Autorenreferat)
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Wege und Holzwege der Genderforschung: ein aktueller Überblick
Abstract: Was bewegt die aktuelle Genderforschung? Nach Jahrzehnten des Engagements der neuen Frauenbewegung ist die Geschlechterforschung institutionell und personell stabilisiert. Wie und wozu nutzt sie die Überwindung ihres Nischendaseins? Worin...
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Abstract: Was bewegt die aktuelle Genderforschung? Nach Jahrzehnten des Engagements der neuen Frauenbewegung ist die Geschlechterforschung institutionell und personell stabilisiert. Wie und wozu nutzt sie die Überwindung ihres Nischendaseins? Worin bestehen ihre Fragestellungen, ihre Forschungsergebnisse und Entwicklungsperspektiven? Was trägt sie zur Analyse der fortbestehenden geschlechtsspezifischen Belastungen von Lebenslagen und Lebensführungsoptionen von Frauen bei?
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Geschlecht als Kategorie
Abstract: Im vergangenen Jahrzehnt haben in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen Diskussionen um die Bedeutung der Kategorie Geschlecht stattgefunden. Der Begriff der Kategorie wird dabei meist selbstverständlich und ohne weitere Erklärung...
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Abstract: Im vergangenen Jahrzehnt haben in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen Diskussionen um die Bedeutung der Kategorie Geschlecht stattgefunden. Der Begriff der Kategorie wird dabei meist selbstverständlich und ohne weitere Erklärung verwendet. Wenn ich das Wort Kategorie höre, fällt mir als empirisch arbeitender Soziologin und Methodikerin als erstes dessen Verwendung im Zusammenhang mit Inhaltsanalyse als Auswertungsverfahren ein. Ein inhaltsanalytisches Kategoriensystem folgt in seiner Konstruktion den theoretischen Annahmen der Forschenden über den zu analysierenden Gegenstand, muss sich im Konstruktionsprozess an die empirischen Erscheinungsformen des interessierenden Gegenstandes anpassen, und ist trotz seiner Entwicklung in einem solchen Aushandlungsprozess zwischen Forschungssubjekt und -objekt immer selektiv! Verfolge ich derartige Überlegungen für Geschlecht als Kategorie weiter, so kann es im Weiteren nicht um die Frage gehen, was Geschlecht ist, sondern nur um die, wie un
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Beiträge zu feministischer Methodologie
Abstract: Das Heft vereint vier Texte - als Erst- oder Zweitveröffentlichung - die zwischen 1994 und 2004 in feministischen Diskussionszusammenhängen über Methoden empirischer Sozialforschung, Methodologie und Wissenschafts-/Erkenntnistheorie...
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Abstract: Das Heft vereint vier Texte - als Erst- oder Zweitveröffentlichung - die zwischen 1994 und 2004 in feministischen Diskussionszusammenhängen über Methoden empirischer Sozialforschung, Methodologie und Wissenschafts-/Erkenntnistheorie entstanden. Dabei ging es um eine Selbstpositionierung empirischer feministischer Wissenschaft im Konfliktfeld qualitativer versus quantitativer Forschung, um die Frage, ob es eine spezifische feministische Methode geben könne, oder um das Problem, Geschlecht zu erforschen ohne es selbst gemäß der eigenen Erwartungen im Forschungsprozess herzustellen. Es ist selbstverständlich, dass Texte, die über ein Jahrzehnt hinweg aus unterschiedlichen Zusammenhängen heraus entstanden, ein Problemfeld nicht homogen darstellen. Entwicklungen des feministischen Diskurses und Perspektivverschiebungen sind deutlich erkennbar
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Schöner neuer Raum: über Virtualisierung und Geschlechterordnung
Abstract: Der Beitrag gehört innerhalb des Buches zum thematischen Schwerpunkt "RaumZeit" - der zugleich einer der drei transdisziplinären Arbeitsbereiche des "Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung" an der...
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Abstract: Der Beitrag gehört innerhalb des Buches zum thematischen Schwerpunkt "RaumZeit" - der zugleich einer der drei transdisziplinären Arbeitsbereiche des "Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung" an der Philipps-Universität Marburg ist. Nachdem die Autorin in ihrem Beitrag zunächst ausführt, was unter Virtueller Realität und virtuellem Raum in der neu entstehenden Informationsgesellschaft derzeit verstanden wird, stellt sie ein methodologisches RaumZeit-Modell als Analyseraster vor, in dem sie die diskutierten Raumkonstituen einer Virtuellen Gesellschaft einordnet. Sodann werden für den europäischen Kulturraum verschiedene Geschlechterkonstruktionen in ihrer historischen Abfolge hin zu einer modernen Geschlechterpolarität mit geschlechtlicher und räumlicher Arbeitsteilung und gestützt durch ein bürgerliches Identitätskonzept dargestellt. So kann schließlich ein Szenario über die sich aktuell entwickelnde Geschlechterzuordnung in einer quasi gedoppelten Realität a
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