Der Wunsch nach einer Korrektur und Verbesserung der menschlichen Natur ist so alt wie die Menschheit selbst. Doch heute stehen für derart tief greifende »Umbauarbeiten« immer perfektere medizinische Technologien zur Verfügung: Schönheitschirurgie, Lifestyle-Psychopharmaka, »Hirnschrittmacher«, Gen-Doping. Im Zuge dieser nicht-krankheitsbezogenen Manipulationen wird aus dem Patientenkörper zunehmend eine Baustelle, die aus philosophischer, kulturwissenschaftlicher, medizinethischer und psychologischer Sicht bislang nicht hinreichend inspiziert worden ist. Wo liegen die Grenzen zwischen kreativer Selbstgestaltung und autoaggressiver Selbstverstümmelung, zwischen Selbstverwirklichung und Anpassung, zwischen einer Befreiung von den Fesseln der Natur und der Hybris »transhumaner Expansion«? Mit Beiträgen u.a. von Kurt Bayertz, Matthias Kettner, Kurt W. Schmidt, Julia Schoch, Bettina Schöne-Seifert und Ludwig Siep. »[Der] Band [sticht] als Pionierarbeit in einem bislang wenig systematisch beleuchteten Forschungsfeld heraus. Nicht nur ist es sein Verdienst, einmal ausschließlich Fragen im Zusammenhang mit nicht-medizinisch induzierten Körperpraktiken aufgegriffen und aus verschiedener fachlicher Perspektive äußerst spannend diskutiert zu haben; bemerkenswert ist auch das bei allen Autoren erkennbare Ziel zu einer ausgesprochen differenzierten Ergründung der dahinter stehenden Motive.« Katharina Beier, Berliner Debatte Initial, 18 (2007) »Die sonst zu gesundheitspolitischen und bioethischen Fragen sehr breit vorhandene Literatur hat sich des Themas ›Baustelle menschlicher Körper‹ [...] noch kaum angenommen. Insofern stoßen die Herausgeber und Autoren des vorliegenden Bandes in eine Lücke. Und es gelingt ihnen hervorragend, eine breite Vielfalt der mit dem Thema verbundenen Fragestellungen historisch zu entwickeln sowie aktuelle Tendenzen in ihren Auswirkungen auf Künftiges zu beschreiben.« Viola Schubert-Lehnhardt, ETHICA, 3 (2007) »Sind wir Zeugen einer Revolution und erleben von der neuen Welt nur den Umsturz der alten? Zu einer solchen Einschätzung könnte gelangen, wer dieses vielschichtige, tiefsinnige Buch liest.« Alexander Kissler, Süddeutsche Zeitung, 11.04.2006 Besprochen in: hr-info, 13.06.2006
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