Der US-Neurologe, der seit Jahrzehnten medizinische Phänomene seiner Disziplin für ein Laienpublikum unterhaltsam ausbeutet (zuletzt "Das innere Auge", ID-A 4/11), eröffnet nun entlang eigener Erfahrungen wie von Erlebnissen seiner Patienten ein...
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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
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Der US-Neurologe, der seit Jahrzehnten medizinische Phänomene seiner Disziplin für ein Laienpublikum unterhaltsam ausbeutet (zuletzt "Das innere Auge", ID-A 4/11), eröffnet nun entlang eigener Erfahrungen wie von Erlebnissen seiner Patienten ein Kaleidoskop der menschlichen Halluzinationen und der sie auslösenden und begleitenden Vorgänge im Gehirn. Im Vordergrund stehen bewusst nicht die Halluzinationen von Schizophrenen, sondern Trugwahrnehmungen visueller und akustischer Art, etwa als Begleiterscheinungen von Migräne, Epilepsie, Parkinson, Narkolepsie (Schlaflähmung), Drogenkonsum oder Verletzungen bestimmter Hirnregionen. Darüber hinaus stellt Sacks Phänomene vor, die einen Bezug haben zu früheren Erlebnissen der Betroffen, wie Trauer, Angst oder Sehnsucht. Auch Körperhalluzinationen werden präsentiert: Die Kranken spüren, etwa nach Amputationen, vermeintliche Berührungen und Schmerzen (Phantomschmerzen). Über den Verdacht, eine bloße Kuriositätenschau abgeliefert zu haben, ist der Autor erhaben. Seine Fallberichte sind alle eingebunden in den großen Zusammenhang seiner Wissenschaft. (2) (Uwe-Friedrich Obsen)