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  1. Mindestlohnanpassung und Living Wage
    was kann Deutschland von Frankreich und dem Vereinigten Königreich lernen?
    Published: [2021]; © 2021
    Publisher:  Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH, Köln

    Nach dem Mindestlohngesetz hat die Mindestlohnkommission die Aufgabe, alle zwei Jahre über eine Anpassung des Mindestlohns zu entscheiden. Neben einer Gesamtabwägung soll sie sich dabei nachlaufend an der Tariflohnentwicklung orientieren. Dieses... more

    Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg, Universitätsbibliothek
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    Technische Informationsbibliothek (TIB) / Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek
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    WIR 2021
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    Bundesverfassungsgericht, Bibliothek
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    Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Hochschulbibliothek
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    Universitätsbibliothek Vechta
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    Nach dem Mindestlohngesetz hat die Mindestlohnkommission die Aufgabe, alle zwei Jahre über eine Anpassung des Mindestlohns zu entscheiden. Neben einer Gesamtabwägung soll sie sich dabei nachlaufend an der Tariflohnentwicklung orientieren. Dieses Regelbindungselement hat sich bewährt. Das Tarifsystem geriet zwar in einigen Branchen mit niedrigem Lohnniveau unter Anpassungsdruck. Das Tarifgeschehen wurde aber nicht nachhaltig negativ beeinflusst. Die vom Bundesarbeitsminister vorgeschlagene Änderung des Anpassungsmechanismus, der eine Orientierung des Mindestlohns am Medianeinkommen vorsieht, würde diesen Erfolg gefährden und tief in die Tarifautonomie eingreifen. Erfahrungen aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich zeigen, dass eine Umgestaltung des Mindestlohns zu einem sogenannten Living Wage (existenzsichernden Lohn) Lohnsubventionen für Unternehmen notwendig machen würde, um negative Beschäftigungseffekte zu vermeiden. Dies sollte - ebenso wie die daraus resultierenden fiskalischen Lasten - in der politischen Debatte thematisiert werden. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass die Einführung eines Living Wage im Vereinigten Königreich im Jahr 2016 vor dem Hintergrund eines günstigen ökonomischen Umfelds auf den Weg gebracht wurde und bei ungünstiger Entwicklung eine Notbremse ("Emergency Break") gezogen werden kann. Germany's Minimum Wage Act accords a Minimum Wage Commission the task of deciding on a biennial adjustment to the minimum wage. While including an overall assessment, their decision is to be oriented on the development of collective wages. This binding rule has proven its worth. While the collective bargaining system has come under pressure to make adjustments in certain low-wage sectors, there have been no long-term detrimental effects on the collective bargaining process. The amendment to the adjustment mechanism proposed by the Federal Minister of Labour, which requires the minimum wage to be based on median income, would jeopardise this success and make serious inroads on collective bargaining autonomy. The experience of France and Britain shows that, unless firms received wage subsidies, transforming the minimum wage into this so-called 'living wage' would create negative pressure on employment. This argument - together with the fiscal burdens such subsidies would give rise to - needs to be addressed when the policy is debated. Moreover, it should be borne in mind that the introduction of a living wage in the United Kingdom in 2016 took place in a highly favourable economic environment and that the measure includes an emergency brake for less favourable circumstances.

     

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    Source: Union catalogues
    Language: German; English
    Media type: Ebook
    Format: Online
    ISBN: 9783602456468
    Other identifier:
    hdl: 10419/244229
    RVK Categories: QV 350
    Series: IW-Analysen ; 145
    Subjects: Mindestlohn; Regelbindung versus Diskretion; Deutschland; Großbritannien; Frankreich; Minimum wage
    Scope: 1 Online-Ressource (circa 72 Seiten), Diagramme