Wenn man Hans Weingartners Das weiße Rauschen, diesen Trip in die Innenwelten eines paranoiden Schizophrenen, zum ersten Mal sieht, ist man zunächst überrascht, vielleicht sogar etwas entnervt angesichts seiner Kompromisslosigkeit und Radikalität. Ein Debüt wie dieses -- Weingartner hat mit dem Film sein Studium an der Kölner Hochschule für Medien abgeschlossen -- passt irgendwie kaum in unsere Zeit und noch viel weniger in die momentane deutsche Filmlandschaft. Eher denkt man schon an die Anfänge des New Hollywood, an die frühen Filme Martin Scorseses und John Cassavetes'. Es sind die filmischen Techniken dieser damals unerbittlichen Kino-Erneuerer, die Weingartner hier konsequent anwendet und die er mittels der neuen DV-Kameras sogar noch weiter radikalisieren kann. - ... Paranoide Schizophrenie lautet die Diagnose der Ärzte. Nun beginnt für Lucas der Kampf gegnen das Chaos in seinem Kopf. Am Ende einer Reise, die ihn bis an die spanische Atlantikküste führt, scheint er etwas gefunden zu haben, das aus dem Wahnsinn herausführen könnte: das weisse Rauschen. Lukas zieht mit 21 Jahren in die Großstadt, in die WG seiner Schwester. Erhat das sichere Gefühl: Jetzt fängt das Leben an. Sofort stürzt man sich ins Nachtleben. Es gibt Partys, Drogen und jede Menge Spaß. Doch nach einem Drogentrip beginnt Lukas Stimmen zu hören. Die Stimmen beschimpfen ihn und er fühlt sich verfolgt. Paranoide Schizophrenie, lautet die Diagnose der Ärzte. Nun beginnt für Lukas der Kampf... Der junge Abiturient Lukas zieht in die Großstadt-WG seiner Schwester Kati, um in Köln zu studieren. Dort erlebt er eine Welt aus Drogen, Partys und einer Menge Spaß. In der Universität findet er sich jedoch nicht zurecht und gibt schließlich den Versuch auf, sich zu immatrikulieren. Auf einer Party lernt er ein Mädchen kennen, das er ins Kino zu dem Film Taxi Driver einlädt. Nach einem heftigen Streit mit der Kassiererin meidet das Mädchen ihn, was ihn in eine ernste Krise stürzt. Nach dem Konsum psychoaktiver Pilze hört er zum ersten Mal Stimmen, die ihn unter anderem beschimpfen, für den Suizid seiner Mutter verantwortlich machen, als Versager verspotten und zum Selbstmord auffordern. Die Mutter von Lukas und Kati erhängte sich nach mehreren Aufenthalten in Nervenheilanstalten, was gegenüber den Kindern verheimlicht wurde. Nach der Einweisung Lukas in die Psychiatrie lautet die Diagnose: Paranoide Schizophrenie. Das Medikament (Haldol), das er nach seinem ersten Psychiatrieaufenthalt nimmt, setzt er ab und begeht nach neuen Wahnzuständen einen Selbstmordversuch. Nachdem ihn eine Gruppe von Aussteigern aus dem Rhein rettet, nehmen sie ihn auf eine Spanienreise mit. Nach einiger Zeit bricht auch dort seine Psychose wieder aus und er entfremdet sich von seinen Begleitern. Er bleibt schließlich allein zurück.
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