Schon die Titel der analysierten Novellen (Die Waldsteinsonate, Das Konzert, Das Streichquartett) verweisen auf die vom Autor erfassten Kunstgattungen Musik und Literatur. Kompositionen Beethovens, Schönbergs u.a. eröffnen, eingebunden in den Text, Fragen nach der Semantik verwendeter Medien. Die Musik wird durch Künstler vertreten, die überwiegend dem Totenreich angehören, die sich historischen Figuren deutscher Vergangenheit und der Moderne gegenübersehen und ihre Musik einsetzen, um ethisch-moralisch einzuwirken. Die Textanalysen zeigen, welche Magie von Musik ausgeht, in welchen Grenzen sich der moderne metaphorisch-symbolische Orpheus bewegt, der entgegen seinem mythologischen Vorbild erfolglos bleibt. Die Vielseitigkeit des Themas verbindet bei der Werkbesprechung Musik, Literatur, Philosophie (Schopenhauer, Nietzsche, Heidegger), Historisch-Politisches, zeigt den Orpheusmythos in Varianten, geht auf Grenzen der Kunst und Erinnerungskultur ein, beleuchtet romantische und magisch-realistische Züge der ausgewählten Novellen, berücksichtigt Ansätze der Intermedialitätsforschung und stellt intertextuelle Beziehungen zu Werken von E.T.A. Hoffmann, Kleist, Ibsen, Echenoz, Tolstoi, Woolf u.a. her.
|