Narrow Search
Last searches

Results for *

Displaying results 1 to 2 of 2.

  1. Das Motiv der verzauberten Giftigkeit und die Darstellung schleichender Gewalt im postkolonialen Roman
    Published: 2017

    Als eine Form von schleichender Gewalt stellt die Umweltverschmutzung durch synthetische Giftstoffe eine besondere erzählerische Herausforderung dar. Die mangelnde Sichtbarkeit und die "delayed destruction", welche Nixon als wesentlich für... more

     

    Als eine Form von schleichender Gewalt stellt die Umweltverschmutzung durch synthetische Giftstoffe eine besondere erzählerische Herausforderung dar. Die mangelnde Sichtbarkeit und die "delayed destruction", welche Nixon als wesentlich für schleichende Gewalt betrachtet (Nixon 2011, 2), machen es schwierig sie auf eine Weise darzustellen, welche die Aufmerksamkeit von Menschen und Medien zu fesseln und nachhaltigen Aktivismus anzuregen vermag (ebd.). Robert Barclays 'Meļaļ: A Novel of the Pacific' (2002) und Indra Sinhas 'Menschentier' (2011, engl. 'Animal's People' [2007]) bearbeiten dieses erzählerische Problem durch die Einführung eines Motivs, das wird als 'verzauberte Giftigkeit' bezeichnen. In diesem Motiv verbinden die Autoren übernatürliche Elemente mit dem Realismus der Sozialreportage auf eine Weise, die es ihnen ermöglicht, sowohl die komplexen Ursachen von Umweltverschmutzung als auch die dramatischen Folgen für die davon betroffene Bevölkerung eindrucksvoll darzustellen. Sinhas Roman spielt in einer fiktionalisierten Version der indischen Stadt Bhopal, die 1984 durch einen verheerenden Industrieunfall zu trauriger Berühmtheit gelangte, und befasst sich mit den sozialen, politischen und ökonomischen Verstrickungen eines toxischen Imperialismus. Der Roman von Barclay beschäftigt sich mit dem Vermächtnis des andauernden "nuclear colonialism" der Amerikaner auf den Marshall-Inseln (Huggan und Tiffin 2010, 54). In beiden Romanen werden magische oder zauberhafte Elemente verwendet, um die schleichende Gewalt anthropogener Umweltkatastrophen darzustellen und um Perspektiven zu eröffnen, welche die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der betroffenen Gesellschaften bekräftigen.

     

    Export to reference management software   RIS file
      BibTeX file
    Source: BASE Selection for Comparative Literature
    Language: German
    Media type: Article (journal)
    Format: Online
    DDC Categories: 800
    Subjects: Barclay; Robert; Melal; Sinha; Indra; Ecocriticism
    Rights:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help ; info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. Das Motiv der verzauberten Giftigkeit und die Darstellung schleichender Gewalt im postkolonialen Roman
    Published: 12.06.2017

    Als eine Form von schleichender Gewalt stellt die Umweltverschmutzung durch synthetische Giftstoffe eine besondere erzählerische Herausforderung dar. Die mangelnde Sichtbarkeit und die "delayed destruction", welche Nixon als wesentlich für... more

     

    Als eine Form von schleichender Gewalt stellt die Umweltverschmutzung durch synthetische Giftstoffe eine besondere erzählerische Herausforderung dar. Die mangelnde Sichtbarkeit und die "delayed destruction", welche Nixon als wesentlich für schleichende Gewalt betrachtet (Nixon 2011, 2), machen es schwierig sie auf eine Weise darzustellen, welche die Aufmerksamkeit von Menschen und Medien zu fesseln und nachhaltigen Aktivismus anzuregen vermag (ebd.). Robert Barclays 'Meļaļ: A Novel of the Pacific' (2002) und Indra Sinhas 'Menschentier' (2011, engl. 'Animal's People' [2007]) bearbeiten dieses erzählerische Problem durch die Einführung eines Motivs, das wird als 'verzauberte Giftigkeit' bezeichnen. In diesem Motiv verbinden die Autoren übernatürliche Elemente mit dem Realismus der Sozialreportage auf eine Weise, die es ihnen ermöglicht, sowohl die komplexen Ursachen von Umweltverschmutzung als auch die dramatischen Folgen für die davon betroffene Bevölkerung eindrucksvoll darzustellen. Sinhas Roman spielt in einer fiktionalisierten Version der indischen Stadt Bhopal, die 1984 durch einen verheerenden Industrieunfall zu trauriger Berühmtheit gelangte, und befasst sich mit den sozialen, politischen und ökonomischen Verstrickungen eines toxischen Imperialismus. Der Roman von Barclay beschäftigt sich mit dem Vermächtnis des andauernden "nuclear colonialism" der Amerikaner auf den Marshall-Inseln (Huggan und Tiffin 2010, 54). In beiden Romanen werden magische oder zauberhafte Elemente verwendet, um die schleichende Gewalt anthropogener Umweltkatastrophen darzustellen und um Perspektiven zu eröffnen, welche die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der betroffenen Gesellschaften bekräftigen.

     

    Export to reference management software
    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Article
    Format: Online
    DDC Categories: 800
    Collection: Synchron. Wissenschaftsverlag der Autoren
    Subjects: Barclay, Robert; Melal; Sinha, Indra; Ecocriticism
    Rights:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess