5 Promotionsstellen (TV-L E 13, 65%), DFG-Graduiertenkolleg 1808 „Ambiguität – Produktion und Rezeption“, Eberhard Karls Universität Tübingen
Die Eberhard Karls Universität Tübingen vergibt im Rahmen des interdisziplinären DFG-Graduiertenkollegs 1808
„Ambiguität – Produktion und Rezeption“
bis zu 5 Promotionsstellen (TV-L E 13, 65%) zum
1. August 2019 oder zum 1. Oktober 2019.
Die maximale Beschäftigungsdauer beträgt drei Jahre. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Die Universität Tübingen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte weibliche Graduierte um ihre Bewerbung. Die Einstellung erfolgt über die zentrale Verwaltung.
Es gilt Anwesenheitspflicht in Tübingen.
Bewerbungsschluss: Sonntag, 31. März 2019
Beteiligte Fächer:
Anglistik Literaturwissenschaft, Anglistik Sprachwissenschaft, Germanistik Literaturwissenschaft, Germanistik Sprachwissenschaft (auch Psycholinguistik), Jura, Klassische Philologie, Kognitive Modellierung, Philosophie, Psychologie, Allgemeine Rhetorik, Romanistik Sprachwissenschaft, Ev. Theologie (Neues Testament)
Die Doktorandinnen und Doktoranden werden in einem interdisziplinären Forschungskontext intensiv fachlich betreut. Das strukturierte Betreuungsprogramm umfasst die projektorientierte Arbeit in kleinen Teams und Veranstaltungen des Gesamtkollegs einschließlich praxisorientierter Veranstaltungen. Ein Gastdozentenprogramm fördert die internationale Zusammenarbeit und den wissenschaftlichen Austausch.
Zusammenfassung
Ambiguität, verstanden als Doppel- oder Mehrdeutigkeit, ist ein charakteristisches Merkmal von Sprache und Kommunikation. Sie ist im spontanen Alltagsdiskurs genauso anzutreffen wie in komplexen Texten. Demgemäß ist Ambiguität zentral für alle Disziplinen, die sich mit sprachlichen Äußerungen befassen, einschließlich Philosophie und Kognitiver Modellierung. Die Ansätze dieser Fächer sind jedoch noch nie zusammengeführt worden. Um zu verstehen, warum Kommunikation trotz oder sogar aufgrund von Mehrdeutigkeit gelingt, warum sie deshalb aber auch scheitern kann und welche Effekte durch Ambiguität ausgelöst werden, muss die isolierte Betrachtungsweise überwunden werden.
Es ist das Ziel des Graduiertenkollegs, zu zeigen, dass durch Kooperation der sprachbezogenen Fächer neue Erkenntnisse hinsichtlich der Produktion und Rezeption, der Auslösung und Auflösung von Ambiguität gewonnen werden können. Das Forschungsprogramm verbindet die Untersuchung des sprachlichen Systems in der Linguistik mit der Untersuchung jener Diskurse, die den Gegenstand der anderen Disziplinen bilden. Dies führt zu innovativen Ansätzen: Aus linguistischer Perspektive führt die Erweiterung der Textgrundlage und die Berücksichtigung möglicher Strategien zu Herausforderungen hinsichtlich der Repräsentation von Ambiguität, aus der Sicht der anderen Fächer gilt es, die Rolle sprachlicher Strukturen für die Interpretation von Ambiguität nutzbar zu machen. Das Forschungsprogramm beruht auf der Annahme, dass die Produktion und Rezeption von Ambiguität ebenso wie ihr strategisches und nicht-strategisches Vorkommen nur verstanden werden können, wenn untersucht wird, wie diese Aspekte in den Prozessen der Ambiguitätsauslösung und -auflösung interagieren. Dies betrifft die Sprecher-Hörer-Interaktion ebenso wie langfristige Prozesse, etwa die strategische Reinterpretation kanonischer Texte.
Folgende Kriterien sind für die Auswahl ausschlaggebend:
- ein zügiges Studium mit hervorragendem Abschluss in einer der o.g. Disziplinen
- ein konziser schriftlicher Entwurf des eigenen Dissertationsvorhabens mit Bezug auf das Thema des Kollegs sowie ggf. auf die exemplarischen Dissertationsthemen (s. Homepage des Kollegs): Wie verhält sich ihr Dissertationsprojekt zu Produktion und Rezeption von Ambiguität? Interdisziplinäre Ansätze sind willkommen.
- ein Empfehlungsschreiben von einem Hochschullehrer/einer Hochschullehrerin sowie die Namen und Adressen von zwei weiteren Hochschullehrer*innen, die ebenfalls zu Person und akademischem Werdegang Auskunft geben können
- eine überzeugende Darstellung des Vorhabens und der eigenen Motivation im Bewerbungsgespräch
- Bereitschaft zur Mitwirkung an den Aktivitäten des Kollegs, insbesondere auch der Weiterentwicklung der Ambiguitätsdatenbank TInCAP (Vorkenntnisse erwünscht).
Weitere Informationen sind unter www.ambiguitaet.uni-tuebingen.de verfügbar.
Bewerbungen (in deutscher oder englischer Sprache) sind mit aussagefähigen Bewerbungsunterlagen, Anschreiben, einem Exposé des Dissertationsvorhabens mit Konzeption und Zeitplan (max. 5 Seiten), tabellarischem Lebenslauf mit Unterschrift, Zeugnissen mit Einzelnoten sowie ein Empfehlungsschreiben und die Namen und Email-Adressen von zwei weiteren auskunftsbereiten Hochschullehrern unter Angabe des Betreffs Graduiertenkolleg 1808: „Ambiguität – Produktion und Rezeption“ bis zum 31. März 2019 in elektronischer Form (in einem PDF Dokument) an den Sprecher des GRK, Prof. Dr. Matthias Bauer zu richten: m.bauer@uni-tuebingen.de.
Bei Fragen zum Bewerbungsverfahren wenden Sie sich bitte per Mail an inken.armbrust@uni-tuebingen.de.