Travelless Travel – Reisen ohne zu reisen
Reisen ist gegenwärtig aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie stark eingeschränkt, in manche Länder gar unmöglich geworden. Literatur hat jedoch schon immer Angebote geschaffen, neue Welten zu erkunden und den Rezipierenden Erfahrungen der Fremde zu vermitteln. In der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Reiseliteratur findet sich ein breites Spektrum an Texten wie Pilgerberichte, ‚Neue Welt‘-Narrative und Erzählungen von Jenseitsreisen, die für ein Publikum geschaffen sind, das diese Orte niemals leibhaftig bereiste oder auch nicht bereisen konnte bzw. durfte. Dennoch ist diesen Texten daran gelegen erfarung zu vermitteln, zumindest aber Sinnstiftung für das eigene Leben in Form einer symbolischen Lebensreise zu ermöglichen.
Am Workshop nimmt umstandsbedingt ein kleiner Kreis an internationalen Wissenschaftler*innen aus den USA, Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Er findet am 11. und 12. August in den hierfür geeigneten Räumen von ‚Kitchen2Soul‘ in München statt.
Organisation: PD Dr. Susanne Knaeble
susanne.knaeble@uni-bayreuth.de
Programm
11. August 2020
9:30 Begrüßung und Einführung (Susanne Knaeble, Bayreuth)
10:00 Mit Felix Fabris Die Sionpilger nach Jerusalem und zurück im Geiste (Mareike Reisch, Stanford University)
11:00 Reisenarrative als transkulturelle Übersetzungsprozesse am Beispiel von Michel Velsers Jean de Mandeville-Übersetzung von 1480 (Susanne Knaeble, Bayreuth)
12:00-13:30 Mittagspause
13:30 Neue Welt-Narrative (Raoul DuBois, Zürich)
14:30 Stationen auf dem Weg in eine bessere Welt: Die Durchquerung von Raum und Zeit in der frühneuzeitlichen jiddischen Erzählung Berio un' Simro (Astrid Lembke, Wien)
15:30-16:00 Kaffeepause
16:00 Round Table Diskussion: Das Ende des Reisens? Neue Zugänge zu literarischen Reisen
ab 18:00 Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen
12. August 2020
10:00-12:00 Perspektiven: Diskussion von Kooperationsprojekten