Stilistik: Geschichte und Gegenwart eines interdisziplinären Methodendialogs
Arbeitsgemeinschaft am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (Bielefeld) – ONLINE
14.-15.10.2021
Veranstaltet von Elisa Ronzheimer (Universität Bielefeld)
Stilfragen stoßen zurzeit in den unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen – zwischen Philosophie, Literatur- und Kulturwissenschaften, Digital Humanities und Neurowissenschaften – auf große Aufmerksamkeit. Wissenschaftsgeschichtlich sind derart transdisziplinäre Konjunkturen der Stilistik nichts Neues. Der Blick in die Geschichte dieses disziplinenübergreifenden Forschungsfeldes legt nahe, dass Stilfragen vor allem dann eine besondere Bedeutung beigemessen wird, wenn sich das Wissenschaftssystem im Umbruch befindet und Wissenschaftler*innen in eine Phase der methodologischen Reflexion und Selbstverständigung eintreten. Stilistik wird da relevant – und sogar brisant –, wo es um die Neuausrichtung von Erkenntnisinteressen und die Umordnung institutioneller Strukturen geht. Ausgehend von dieser Beobachtung diskutiert die Arbeitsgemeinschaft die transdisziplinäre Geschichte der Stilistik sowie aktuelle Ansätze der Stilforschung und ihre Zukunftsperspektiven.
Die Veranstaltung findet digital statt. Interessierten Gästen steht eine Teilnahme offen; es wird um Anmeldung bis zum 13.10. gebeten bei marina.hoffmann@uni-bielefeld.de
Programm
Donnerstag, 14.10.2021
9.00-9.30 Uhr Begrüßung und Einführung
9.30-11.30 Uhr
Alice Stašková (Jena)
Überlegungen zu Potentialen und zur Rezeption des Stilbegriffs von Friedrich Schleiermacher
Amalia Barboza (Linz)
Stilzuschreibungen und Stilverschiebungen. Ein künstlerisch-wissenschaftliches Forschungsfeld
11.30-13.00 Mittagspause
13.00-15.00 Uhr
Christine Knoop (Frankfurt a.M.)
Was wir wahrnehmen. Empirische Rezeptionsforschung als Beitrag zur Stilistik
Rabea Kleymann (Berlin)
Mixed Methods als Denkstil? Forschungsdesigns der Stilometrie in den Digital Humanities
Freitag, 15.10.2021
9.00-11.00 Uhr
Jörgen Sneis, Max Richter (Bielefeld)
Stil als Beobachtungskategorie und Bewertungskriterium bei der Vergabe des Literaturnobelpreises (1901–1950)
Heide Volkening (Greifswald)
Mangel an Stil. Zum Verhältnis von Feminismus und Ästhetik
11.00-11.15 Uhr Kaffeepause
11.15-12.00 Uhr Abschlussrunde