Staging Nature. Berührungspunkte von Natur und Bühnenwerken, München
Staging Nature. Berührungspunkte von Natur und Bühnenwerken (gefördert von der Daimler und Benz-Stiftung)
Ausgehend von der sprichwörtlich gewordenen Sentenz „All the world’s a stage“ (Shakespeare 1623) interessiert sich der Workshop für einen ganz bestimmten Teil der Welt, der mit den Veränderungen von Theorie und Praxis des Theaters im langen 18. Jahrhundert Einzug in Text und Bühne hält: die Natur.
Finden sich in Shakespeares Dramen zahlreiche Wortkulissen zur Natur, so werden diese in der dramatischen Literatur um 1770 im deutschsprachigen Raum zunehmend in die Regieanweisungen übertragen – und auch auf die Bühne gebracht. Wälder, Gärten, freie Felder, aber auch Pflanzen werden zum Bedeutungsträger im Drama. Da die Raumgestaltung Auswirkungen auf Figuren und Handlung hat, stellt sich die Frage, ob und inwiefern der Außenraum dabei besonders zu beachten ist. Der Fokus des Workshops liegt zwar auf der deutschsprachigen Literatur um 1800, will aber mit Seitenblicken darüber hinaus (d.h. in andere Philologien, Künste, Jahrhunderte) grundsätzlich über den Stellenwert von dargestellter und für darstellende Zwecke genutzte Natur nachdenken.
Im Workshop wollen wir u.a. folgenden Fragen nachgehen:
Woher kommt die Tradition der Darstellung von Natur auf der Bühne?
Welche Räume kommen in Frage, wie werden diese gestaltet?
Wie unterscheiden sich imaginierte und realisierte Naturräume?
Wo und wie wird die Natur als Bühne genutzt?
Finden Naturbühnen auch in anderen Gattungen Einzug?
Donnerstag, 07. November
12.15 – 12.45 Uhr
Anna Axtner-Borsutzky (München)
Begrüßung und Impuls
Berührungspunkte von Natur und Bühnen
12.45 – 13.45 Uhr
Helena Langewitz, Sebastian Herold, Leonie Matt (Mainz)
Garten und Musiktheater am Dresdner Hof im 17. und 18. Jahrhundert
13.45 – 14.45 Uhr
Elystan Griffiths (Birmingham)
Kleists Naturbühnen
14.45 – 15.00 Uhr Kaffeepause
15.00 – 16.00 Uhr
Lily Tonger-Erk (Tübingen/Duisburg-Essen)
Szenen der Natur: Intermediale Referenzen auf Gartenkunst und Landschaftsmalerei in Goethes Götz von Berlichingen
16.00 – 17.00 Uhr
Jens Ole Schneider (Jena)
Natur und höfische Gesellschaft in Goethes Torquato Tasso
17.00 – 17.30 Uhr Kaffeepause
17.30 – 19.00 Uhr
Sonja Dümpelmann (München)
Keynote
Freitag, 08. November
09.00 – 10.00 Uhr
Sandra Fluhrer (Erlangen-Nürnberg/FU Berlin)
Die Überlagerung von (Kultur-)Landschaften in Kleists Penthesilea
10.00 – 11.00 Uhr
Luise Grabolle (Leipzig)
Offenes Gelände – Schlachtfelder als offstage inszenierte Naturräume in den Dramen Heinrich von Kleists
11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 – 12.30 Uhr
Valentina Finger (München)
Power to the Plants: (Un-)Natürliche Machtkulturen bei Shakespeare
12.30 – 13.30 Uhr
Felix Lempp (Bern)
Verpflanztes Indien. Vegetabile Räume des Fremden in E. Marlitts Die zweite Frau (1874)
13.30 – 14.00 Uhr Lunch
14.00 – 15.00 Uhr
Nora Zapf (Augsburg)
Untergrund aufführen. Hélio Oiticicas Kunst als Material
15.00 – 15.30 Uhr
Abschlussdiskussion
Organisation und Kontakt: Dr. Anna Axtner-Borsutzky (a.axtner-borsutzky@lmu.de)
Tagungsort: Philologicum, Ludwig-Maximilians-Universität München