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Parodie des Abenteuers – Abenteuer als Parodie (25./26.11.2021)

Beginning
25.11.2021
End
26.11.2021

Parodie des Abenteuers – Abenteuer als Parodie (25./26.11.2021)

Hybrid-Tagung zur Eröffnung der zweiten Förderphase der DFG-Forschungsgruppe „Philologie des Abenteuers“

Das abenteuerliche Erzählen ist schon durch seine Serialität mit Phänomenen des Selbstzitats und der Wiederholung verknüpft, gleichzeitig impliziert es einen Anspruch auf das Vordringen in immer neue Räume und das Überwinden immer neuer Hindernisse. Diese Paradoxie und viele andere Merkmale – seine schematische Struktur, seine heroische Ideologie, der Widerspruch zwischen Zufall und Wunscherfüllung – machen es zu einem idealen Gegenstand der Parodie. Die ausgeprägte Parodiefähigkeit des Abenteuers mag ein Grund dafür sein, weshalb abenteuerliche Erzähltexte seit ihren Anfängen für komische Elemente durchlässig waren: Vom antiken Roman bis in die Moderne scheut das Abenteuer keineswegs die Nähe zum Lachen – als müsse es stets ein wenig unernst sein, um sich selbst noch ernst nehmen zu können. Das Ende der der unproblematischen Koexistenz von Abenteuer und Komik läutet der Don Quijote ein, der qua Parodie den Widerspruch zwischen literarischem Abenteuer und prosaischer Wirklichkeit bloßlegt. Es ist bemerkenswert, dass die parodistische Abstoßung vom Abenteuer bis ins 20. Jahrhundert hinein ein Lieblingsspiel des neuzeitlichen Romans bleibt. Für die moderne Literatur war das Abenteuer so unverzichtbar, dass es zumindest im Modus der Parodie fortleben musste.

Die Tagung und der Abendvortrag von Ulla Haselstein finden im Hybrid-Format statt. Weitere Informationen zu Veranstaltungsmodus und Teilnahmemöglichkeiten finden Sie auf der Homepage der DFG-Forschungsgruppe „Philologie des Abenteuers“: https://www.abenteuer.fak13.uni-muenchen.de/aktuelles/termine/tagung_parodie_des_abenteuers/index.html

Programm: 

Donnerstag, 25. November

Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, München 

14.00 – 14.30

Martin von Koppenfels u. Manuel Mühlbacher: Begrüßung und Einführung

14.30 – 15.30

Uwe Wirth (Gießen): Kontaktzonen parodistischer Intertextualität

 

15.45 – 16.45

Susanne Gödde (Berlin): Scheintod und Maskerade. Paratragisches im antiken Abenteuerroman

Festvortrag

Hörsaal B 006, LMU-Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, München

18.15<o:p></o:p>

Ulla Haselstein (Berlin): Wenn Abenteuerhelden altern. Robert Coovers Huck Out West

  

Freitag, 26. November

Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, München 

10.00 – 11.00

Mareike von Müller (Göttingen): ‚Loop hero‘ Wolfdietrich – Eine heroische Parodie?

11.00 – 12.00

Martin von Koppenfels (München): Don Quijote am Strand oder Die Parodie macht Ernst

13.30 – 14.30

Maximilian Bergengruen (Karlsruhe): Nichts erzählen. Parodie als Abenteuer(-Vermeidung) in Jean Pauls Fibel

14.30 – 15.30

Riccardo Nicolosi (München): Parodie und Satire in der russischen Abenteuerliteratur der 1920er Jahre

16.00 – 17.00

Stephan Packard (Köln): Wie erfahren Superheld:innen von ihrem Genre? Selbstparodie und Genreaushandlung in populären Comics

17.00 – 18.00: Abschlussdiskussion

Source of description: Information from the provider

Fields of research

Literature from North America, Literature from Germany, Austria, Switzerland, Spanish literature, Eastern European literature (Baltic States, Russia, Ukraine), Literary historiography, Literary theory, Media studies, Novel, Comic, Literature of the Middle Ages (6th-13th century)
Abenteuer, Parodie, Intertextualität

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Institut für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft
Prof. Dr. Martin von Koppenfels

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Philologie des Abenteuers

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Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität München

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Submitted by: Carina Breidenbach
Date of publication: 09.11.2021
Last edited: 09.11.2021