Genre Trouble und kein Ende? – Ein Workshop zu neueren und neuesten Theorien literarischer Gattungen
Das Thema Gattungen ist in der Literaturwissenschaft und Literaturtheorie ubiquitär. Nach Derrida gibt es keinen Text ohne Genre. AutorInnen knüpfen implizit oder explizit an andere Werke an und schreiben sich in Gattungstraditionen ein. Eine Literaturrezension ohne Einordnung in ein Genre und das Messen an Genrekonventionen ist selten. Seminare an der Uni werden zu bestimmten (historischen) Gattungen abgehalten, Verlage organisieren ihre Publikationen unter dem Gesichtspunkt von Gattungen. Trotz der zentralen Bedeutung von Gattungsbegriffen ist der genaue Status dieser Konzepte immer noch bis heute umstritten. Die Summer School der Friedrich Schlegel Graduiertenschule 2018 „Genre Trouble – Poetik und Politik der Gattungen“ hat in ihren Impulsreferaten und Diskussionen in Kleingruppen und Plena sowie der Vorstellung der eigenen Projekte der TeilnehmerInnen bereits ein breites Spektrum dieser Diskussionen zu Gattungstheorie abgedeckt. Der Fokus lag hier v. a. auf Beschränkungen bestimmter Theorien und den Schwierigkeiten von Gattungstheorie vs. Gattungsgeschichte. Der Fokus dieses Workshops soll nun auf der Verwendung des Begriffs durch die verschiedenen „Akteure“ im „Gattungsspiel“ liegen. Durch die Analyse der Art der Verwendung bei AutorIn, RezipientIn, KritikerIn, TheoretikerIn, Verlag usw. soll der Begriff Gattung selbst geschärft werden.
Dabei soll der Workshop in einem Teil theoretisch die Parameter einer genauen Ausgestaltung einer solchen Theorie beleuchten, in einem anderen Teil praktisch die Anwendung eines solchen Theorieansatzes auf konkrete Literaturkomplexe und historische Gattungsentwicklungen auf seine Tragfähigkeit hin überprüfen. Vorab werden die entsprechenden Theorietexte verschickt. In Absprache mit den TeilnehmerInnen wird es Kurzreferate zu Anwendbarkeit der Theorie(n) auf die eigene Arbeit geben.
Geplante ImpulsgeberInnen: Bettina Bohle (Berlin/Bochum), Prof. Dr. Klaus W. Hempfer (Berlin), Dr. Johanna-Charlotte Horst (München) und Ramunė Markevičiūtė (Berlin).
Der Workshop ist eine Kooperation der FSGS und des DFG-geförderten Projektes „Der Christus patiens und die Poiesis der griechischen Cento-Dichtungen“ der Ruhr-Universität Bochum.
Programm
Freitag, 10.05.2019
08:45 Uhr Eintreffen der Gäste
09:15–09:30 Uhr Begrüßung
09:30–10:15 Uhr Impulsvortrag von Prof. Dr. Klaus W. Hempfer (FU Berlin)
10:15–11:00 Uhr Impulsvortrag von Dr. Johanna-Charlotte Horst (LMU München)
11:00–11:15 Uhr Kaffeepause
11:15–12:15 Uhr Kleingruppenarbeit zu Impulsvorträgen/Readertexten
12:15–13:30 Uhr Mittagessen
13:30–14:15 Uhr Impulsvortrag von Ramunė Markevičiūtė (FU Berlin)
14:15–15:00 Uhr Impulsvortrag von Bettina Bohle (RU Bochum)
15:00–15:15 Uhr Kaffeepause
15:15–16:15 Uhr Kleingruppenarbeit zu Impulsvorträgen/Readertexten
16:15–18:00 Uhr Plenum – Zusammentragen/Diskussion
18:00 Uhr Abendessen
Samstag, 11.05.2019
09:00 Uhr Eintreffen der Gäste
09:15–09:30 Uhr kurze Begrüßung
09:30–11:00 Uhr Kleingruppenarbeit – Anwendung der Theorien auf eigene Arbeit
11:00–11:30 Uhr Kaffeepause
11:30 Uhr Abschlussdiskussion