Autor:innenschaft und/als Arbeit: Zum Verhältnis von Praktiken, Inszenierung und Infrastrukturen um 1800, 1900 und 2000
Mit dem Konzept der Autor:innenschaft verbinden sich in Abhängigkeit von diskursiven und historischen Bedingungen verschiedene Funktionen, die in praxeologischer Perspektive mit unterschiedlichen Formen geistiger und/oder materieller Arbeit verknüpft sind. Allerdings besteht gerade im Bereich literarischer Autor:innenschaft die Tendenz, bestimmte handwerkliche, administrative oder auf die Vermarktung zielende Formen der Arbeit bewusst auszublenden bzw. nicht als Teil des künstlerischen Schaffensprozesses anzuerkennen, was den Blick auf die Differenz von Arbeitspraktiken und Inszenierungsstrategien von Autor:innenschaft lenkt. Dem dezidierten Blick auf die Bruchstellen der medialen Aufschreibesysteme (Kittler 1985) um 1800, 1900 und 2000 liegt die These zugrunde, dass die Bedingungen für Autor:innenschaft sowie das Spannungsfeld zwischen Produktions- und Inszenierungspraktiken besonders in solchen Umbruchsituationen des jeweiligen medialen Dispositivs sichtbar werden. Im Rahmen der Tagung soll eine praxeologische Perspektive auf das Verhältnis von Autor:innenschaft und Arbeit eingenommen werden, um das Ineinandergreifen von Praktiken, Inszenierung und Infrastrukturen bei der Konzeptualisierung von literarischer Autor:innenschaft als Arbeit zu konkretisieren. Das Programm ist dabei durch die Orientierung an den drei benannten Epochenschwellen erstens historisch-vergleichend angelegt. Zweitens erfolgt die Diskussion dezidiert unter Einbeziehung aktueller Fragen der postdigitalen Gegenwart. Drittens bringt die Tagung internationale Wissenschaftler:innen zusammen, die sich aus unterschiedlichen thematischen und disziplinären Zusammenhängen mit dem Thema beschäftigen. Insbesondere die Zusammenführung literatur-, kulturwissenschaftlicher und soziologischer Perspektiven verspricht einen Mehrwert im Hinblick auf das an der Grenze jener Disziplinen angesiedelte Tagungsthema.
Um Anmeldung mit der Angabe, ob Sie virtuell oder in Präsenz teilnehmen wollen, wird gebeten. Bitte schreiben Sie dazu bis zum 12. September an alena.heinritz@uibk.ac.at.