Arbeitsgespräch: Lessing digital? Zur Bilanzierung und konzeptionellen Weiterentwicklung der Lessing-Editorik
Konzept
Es herrscht seit rund 20 Jahren in der Lessing-Philologie Konsens, dass alle existierenden Lessing-Gesamtausgaben im Hinblick sowohl auf ihre materielle Basis als auch auf ihre textkritische Präsentation als defizitär beurteilt werden müssen. Als grundlegend revisionsbedürftig gilt die einzige historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe Lessings, die sog. Ausgabe Lachmann/Muncker. Alle seit dieser Ausgabe erschienenen Editionen bauen auf dieser auf und haben die Textgrundlage zwar zum Teil erweitert (das gilt insbesondere für die Briefe von und an Lessing). Textkritisch und -genetisch aber genügen alle diese Ausgaben den Ansprüchen zeitgenössischer Editorik in keiner Weise. Dieser Umstand ist Ausgangspunkt der Tagung, auf der möglichst konkrete Perspektiven für eine grundlegend fundierte wie zukunftsweisende Lessing-Edition entwickelt werden sollen. Stattfinden wird die Tagung als Kooperation der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, dem Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit Osnabrück und der Lessing-Akademie Wolfenbüttel.
Veranstaltungsort:
Lessinghaus
Lessingplatz I, 38304 Wolfenbüttel
Veranstalter:
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Forschungszentrum Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit Osnabrück
Lessing-Akademie Wolfenbüttel
Leitung:
Prof. Dr. Cord Berghahn (Lessing-Akademie)
Prof. Dr. Kai Bremer (IKFN)
Prof. Dr. Peter Burschel (HAB)
Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.
Programm
Dienstag, 10. März 2020
14:00 Uhr: Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Cord Berghahn, Kai Bremer, Peter Burschel)
Panel I – Aktuelle Herausforderungen an die Lessing-Editorik
14:30 Uhr: Eine Revision der Lessing-Handschriften und Drucke als Voraussetzung einer digitalen Neuedition. Erläutert am Beispiel einer Szene von Lessings "Nathan" (Winfried Woesler)
15:00 Uhr: Lessings Schrifften als Herausforderung der Lessing-Editorik (Dirk Niefanger)
15:30 Uhr: Diskussion (Moderation: Elke Bauer)
16:00 Uhr: Kaffeepause
16.30 Uhr: Neue Manuskriptfunde und ihre Edition (Mark-Georg Dehrmann)
16:50 Uhr: Lessings Handschriften als Herausforderung für die Editorik (Christine Vogl)
17:10 Uhr: Laokoon-Lektüren im Hinblick auf editorische Praktiken (Carolin Bohn)
17:30 Uhr: Der Briefwechsel über das Trauerspiel als editorische Herausforderung (Michael Multhammer)
17:50 Uhr: Diskussion (Moderation: Jörg Wesche)
19:00 Uhr Abendessen
Mittwoch, 11. März 2020
Panel II – Zum Stand der Editionsphilologie
09:30 Uhr: Beispiel I: www.faustedition.net (Dietmar Pravida)
10:00 Uhr: Beispiel II: Modellierung von Textgenese erläutert an www.arthur-schnitzler.de, perspektiviert auf Lessings Handschriften (Wolfgang Lukas)
10:30 Uhr: Kaffeepause
11:00 Uhr: Beispiel III: Lessings Übersetzungen (Marcus Baumgarten)
11:30 Uhr: Diskussion des Vormittags (Moderation: Rüdiger Nott-Kofoth)
12:00 Uhr Mittagspause
Panel III – Anforderungen an eine Lessing-Edition
14:00 Uhr: Potentiale einer Lessing-Edition für die Lessing-Biographik? (Friedrich Vollhardt)
14:20 Uhr: Lessings Kontexte als Herausforderung der Lessing-Editorik (Hannes Kerber)
14:40 Uhr: Komparatistische Perspektiven auf eine Lessing-Edition (Nikolas Immer)
15:00 Uhr: Potentiale einer Lessing-Edition für das zeitgenössische Theater? (Kai Bremer)
15:20 Uhr: Diskussion des Panels (Moderation: Cord Berghahn)
15:45 Uhr: Kaffeepause
Panel IV – Aktuelle Tendenzen der Literaturwissenschaft und ihre Potentiale für die Lessing-Editorik
16:15 Uhr: Medienwissenschaftliche Perspektiven auf die Lessing-Editorik (Jörg Paulus, Franziska Klemstein)
16:45 Uhr: Praxeologische Perspektiven auf die Lessing-Editorik (Erika Thomalla)
17:15 Uhr: Diskussion des Panels (Moderation: Steffen Martus)
19:00 Uhr: Abendessen
Donnerstag, 12. März 2020
09:30 Uhr: Perspektiven und Strategien für die Lessing-Editorik: Statements (Cord Berghahn, Anne Bohnenkamp, Peter Burschel; Moderation: Kai Bremer)